Hamburg. Neue Aufenthaltsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten geplant. Sozialsenatorin: „Meilenstein gegen Verelendung.“ Der Kaufpreis ist hoch.

Die Stadt Hamburg kauft über Fördern & Wohnen ein Bürogebäude am Hauptbahnhof, um dort eine Aufenthaltsstätte für Suchtkranke und Wohnungslose anzubieten. Das Haus an der Repsoldstraße 27 in der Nähe der Drogenberatung Drob Inn soll eine Tagesaufenthaltsstätte sein, aber für die Bedürftigen auch Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Wie die Sozialbehörde am Dienstag mitteilte, solle der Verelendung im Umfeld des Hauptbahnhofs entgegengewirkt werden. Man sei in Gesprächen mit dem Drob Inn und anderen Trägern von Hilfseinrichtungen über die Details des Konzeptes. Fertig beziehbar dürfte das Gebäude gegen Ende des Jahres sein. Möglicherweise werden einige Angebote bereits vorher bereitstehen.

Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Nach Einschätzung von Experten dürfte er bei rund 20 Millionen Euro liegen. Ein Versicherungsunternehmen war in dem sechsstöckigen Gebäude beheimatet. Die Fläche beträgt 8750 Quadratmeter. Ein Aufstocken ist möglich.

Hauptbahnhof Hamburg: Schutz und Beratung für Süchtige und Obdachlose

Es gehe um den Schutz und die Beratung der Menschen, die im Bahnhofsumfeld leben, hieß es. Mit einem neuen Konzept eines Social Hub (Hilfe und Beratung) hatten die Sozialbehörde und der Bezirk die Angebote für Süchtige und Obdachlose am Hauptbahnhof neu aufgestellt. Die neue „Zentrale“ ist an der Bahnhofsmission.

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Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) sagte: „Wir haben im Bahnhofsumfeld bereits seit Längerem nach einer geeigneten Immobilie gesucht, um insbesondere auch suchtkranke Menschen von der Straße zu holen. Der Ankauf des Gebäudes Repsoldstraße 27 ist damit ein Meilenstein auf unserem Weg, suchtkranken und obdachlosen Menschen im Bahnhofsumfeld nachhaltig zu helfen. Gleichzeitig entlasten wir so den angrenzenden öffentlichen Raum rund um den August-Bebel-Park.“

Am Drob Inn in Hamburg steht jetzt ein Sichtschutz

Am Drob Inn wurde zuletzt ein Zaun als Sichtschutz aufgestellt. Der Platz soll neu gestaltet, beleuchtet und begrünt werden. Zur Repsoldstraße sagte Schlotzhauer: „Tagesaufenthalts- und Übernachtungsmöglichkeiten sind als ein Kernaspekt des Angebots vorgesehen. Diese bieten Schutz für die Klientel und verhindern eine weitere Verelendung.

In Kombination mit weiteren Angeboten der Sozial- und Gesundheitsberatung haben wir so die Chance, lebenslagenstabilisierend zu arbeiten und den Menschen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie individuell benötigen.“