Harburg. Für 2023 bis 2028 ist eigentlich eine zweite Wachstumsphase vorgesehen – doch noch gibt es keine Entscheidung. Was Katharina Fegebank dazu sagt.

Vor Kurzem hatte die Technische Universität Hamburg in Harburg (TUHH) einen Grund zum Feiern: In dem neuen Auswahlverfahren des Exzellenzwettbewerbs des Bundes und der Länder schaffte es die Harburger Ingenieursschmiede in die zweite Runde. Nun darf sie sich bis August um eine Millionenförderung bewerben für Forschung zu nachhaltigen Materialien. Diese könnten etwa bei der Wärmedämmung und zur Gewinnung und Speicherung elektrischer Energie aus Umweltprozessen zum Einsatz kommen, so die Hochschule.

Auf einen weiteren Grund zum Feiern müssen die Hochschulmitglieder um Präsident Andreas Timm-Giel allerdings weiter warten. Wird der Ausbau der TUHH fortgesetzt – oder nicht? Anfang 2018 hatte der rot-grüne Senat angekündigt, die Technische Universität solle „perspektivisch“ zu den neun führenden deutschen technischen Universitäten hierzulande aufschließen. Die dafür vorgesehene erste Wachstumsphase erfolgte tatsächlich: Bis 2022 wuchs der Grundhaushalt der Hochschule um jährlich 3,9 Millionen Euro.

TU Hamburg: Für 2023 bis 2028 ist eigentlich ein weiteres Wachstum geplant

Dabei sollte es allerdings nicht bleiben: Für die Jahre 2023 bis 2028 sei eine „zweite Ausbauphase“ vorgesehen, heißt es in der betreffenden Senatsdrucksache. Doch im März 2024 ist immer noch unklar, ob es dazu kommen wird. Das geht aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der Hamburger CDU-Abgeordneten Anke Frieling hervor. Darin heißt es: „Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen.“ Zur Erinnerung: So hatte sich der Senat auch schon im August 2023 auf Frielings Anfrage hin geäußert.

Dabei hatten von der Hamburger Wissenschaftsbehörde beauftragte externe Experten um den Fraunhofer-Forscher Prof. Eckhard Weidner bereits in einem Anfang 2022 veröffentlichten Gutachten zur ersten Wachstumsphase der TUHH ausgeführt, die Hochschule habe die Chance zur Weiterentwicklung „in allen Leistungsdimensionen konsequent genutzt“. Zu empfehlen sei ein „nahtloser zeitlicher Übergang in die zweite Phase“, um die „angelegten Prozesse planmäßig und erfolgreich zu Ende zu führen, heißt es in dem Gutachten. Dessen Titel lautet: „Das Momentum nutzen“.

TUHH: Senatorin Fegebank „sehr optimistisch“, dass zweite Wachstumsphase kommt

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sagt auf Abendblatt-Nachfrage, der Etappenerfolg der TU Hamburg im Exzellenzwettbewerb biete ihr ein zusätzliches gutes Argument, um im Senat für die finanzielle Stärkung der Hochschule zu werben. Sie sei „sehr optimistisch“, dass die zweite Wachstumsphase kommen werde. Offen ist allerdings, wie viel Spielraum es dafür gibt. Derzeit arbeitet der Senat an der Aufstellung des Haushalts für 2025 und 2026 – Begehrlichkeiten gibt es von vielen Seiten.

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An der TUHH wuchs zuletzt die Zahl der Studienanfänger – damit trotzt die Hochschule dem Bundestrend an Technischen Universitäten. Die Drittmittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die TUHH seien zuletzt von zwölf auf 16 Millionen Euro angewachsen, so die Wissenschaftsbehörde. Das Ziel sei, den erfolgreichen Weg der TUHH „fortzusetzen und nachhaltig zu fördern“.