Hamburg. Einige Gymnasien und Stadtteilschulen haben deutlich weniger Anmeldungen zum neuen Schuljahr. Welche es sind und woran das liegt.

Viele Hamburger Schulen haben bei der Anmelderunde für die neuen fünften Klassen zum nächsten Schuljahr 2024/25 deutlich hinzugewonnen. Gerade hat die Schulbehörde veröffentlicht, welche Gymnasien und Stadtteilschulen in der Hansestadt am beliebtesten sind und welche die größten Zuwächse haben. Doch eine ganze Reihe von Schulen haben auch Schülerinnen und Schüler verloren. Welche das sind, ergibt sich aus dem Überblick der Anmeldezahlen in diesem im Vergleich zum vergangenen Jahr.

Insgesamt wurden jetzt 16.415 Schülerinnen und Schüler für eine der weiterführenden staatlichen Schulen in Hamburg angemeldet. Das sind 444 Fünftklässler mehr als bei der vorangegangenen Anmelderunde, ein Rekord. Für ein Gymnasium entschieden sich 49,8 Prozent der Schulkinder beziehungsweise ihre Eltern, 50,2 Prozent eine Stadtteilschule. Hamburgs neue Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) freut sich sehr, „dass erneut Stadtteilschulen und Gymnasien bei den Anmeldungen für Klasse 5 gleichauf liegen“.

Und noch einen Rekord gibt es zu vermelden: So räumt die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude ab, die mit 280 Anmeldungen an der Spitze steht. Noch nie zuvor hat eine Schule in Hamburg so viele Anmeldungen registriert. Das Besondere: Die Heinrich-Hertz-Schule ist eine Stadtteilschule mit Gymnasialzweig und gymnasialer Oberstufe. Die Schule war im vergangenen Schuljahr für den Deutschen Schulpreis nominiert und zählte damit zu den besten Schulen Deutschlands 2023. Im Ranking der Anmeldezahlen folgen das Gymnasium Rahlstedt mit 211 und die Julius-Leber-Schule (Schnelsen) mit 209 Anmeldungen.

Schule Hamburg: Anmelderunde – wer besonders viele Schüler verliert

Aber es gibt auch Schulen, die bei der diesjährigen Anmelderunde – teils deutliche – Rückgänge zu verzeichnen haben. An der Spitze steht die Stadtteilschule Lurup. Sie kommt aktuell auf 144 Anmeldungen und kann zum neuen Schuljahr somit 72 Fünftklässler weniger begrüßen als noch im vergangenen Sommer (216). Diese weiterführenden staatlichen Hamburger Schulen haben in diesem Jahr die größten Rückgänge:

  1. Stadtteilschule Lurup: 144 Anmeldungen, 72 weniger als im vergangenen Jahr
  2. Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer: 93 Anmeldungen, 51 weniger als im vergangenen JahrStadtteilschule Oldenfelde: 183 Anmeldungen, 51 weniger als im vergangenen Jahr
  3. Stadtteilschule Niendorf: 131 Anmeldungen, 50 weniger als im vergangenen Jahr
  4. Gyula Trebitsch Schule Tonndorf: 167 Anmeldungen, 49 weniger als im vergangenen Jahr
  5. Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg: 160 Anmeldungen, 46 weniger als im vergangenen JahrGymnasium Hochrad: 110 Anmeldungen, 46 weniger als im vergangenen JahrGymnasium Klosterschule: 93 Anmeldungen, 46 weniger als im vergangenen Jahr
  6. Gymnasium Grootmoor: 148 Anmeldungen, 42 weniger als im vergangenen Jahr
  7. Julius-Leber-Schule: 209 Anmeldungen, 40 weniger als im vergangenen Jahr
  8. Stadtteilschule Richard-Linde-Weg: 155 Anmeldungen, 35 weniger als im vergangenen Jahr
  9. Matthias-Claudius-Gymnasium: 122 Anmeldungen, 34 weniger als im vergangenen JahrGymnasium Farmsen: 93 Anmeldungen, 34 weniger als im vergangenen Jahr
  10. Friedrich-Ebert-Gymnasium: 117 Anmeldungen, 33 weniger als im vergangenen Jahr

Auf Nachfrage heißt es aus der Schulbehörde, bei sehr großen Schulen seien Schwankungen von plus oder minus 50 Schülerinnen und Schülern nicht ungewöhnlich. Im kommenden Jahr könne es wieder in die andere Richtung gehen. Auch ganz neu gegründete Schulen wirken sich oftmals stark aus auf die bestehenden Schulen im Umfeld, ebenso – in geringerem Maße – neue Schulgebäude.

Mehr zum Thema

Der Schulentwicklungsplan sieht tatsächlich 44 neue Schulen in Hamburg vor, von denen 18 bereits gestartet sind. 129 Schulen werden erheblich erweitert.Viele Eltern geben neuen Schulen gern eine Chance und auch Vorschusslorbeeren, so die Schulbehörde, selbst wenn die Schule zunächst in einem Provisorium startet. Danach müsse sich eine Schule aber auch beweisen und gute Arbeit machen. Ansonsten könnten die Anmeldezahlen wieder einbrechen. Diese staatlichen weiterführenden Schulen haben bei der diesjährigen Runde deutlich mehr Anmeldungen bekommen als zuvor.

Die Hamburger Stadtteilschulen mit den höchsten Zuwächsen an Schülerinnen und Schülern:

  1. Stadtteilschule Osterbek (Bramfeld): +134 Anmeldungen
  2. Stadtteilschule In den Reethen (Neugraben-Fischbek): +94 Anmeldungen (Neugründung)
  3. Campus Kieler Straße (Altona Nord): +83 Anmeldungen (Neugründung)
  4. Campus Schnelsen: +56 Anmeldungen (Neugründung)
  5. Elisabeth-Lange-Schule (Eißendorf): +51 Anmeldungen

Die Gymnasien mit den höchsten Zuwächsen:

  1. Gymnasium im Eilbektal: +92 Anmeldungen (Neugründung)
  2. Gymnasium Neugraben (Neugraben-Fischbek): +59 Anmeldungen (Neugründung)
  3. Gymnasium Meiendorf (Rahlstedt): +53 Anmeldungen
  4. Gymnasium Allermöhe: +43 Anmeldungen
  5. Gymnasium Rahlstedt: +35 Anmeldungen

Alles, was Sie rund um Schule und Bildung in Hamburg wissen müssen, finden Sie unter Schule Hamburg – News zu Bildungspolitik und Schule auf abendblatt.de.