Hamburg. Die Frist zur Anmeldung ist vorbei. Die Bilanz zeigt Zuwachs. Wo die Nachfrage besonders groß war und wer Verluste machte.
Für Hamburger Eltern war zum Monatsbeginn Stichtag. Bis zum ersten Februar lief die Anmeldung für die staatlichen Grundschulen in allen sieben Bezirken. Eine Woche nach Anmeldeschluss steht fest: Es gibt einen neuen Rekord in Hamburg.
Deutliche Unterschiede gibt es allerdings in der Entwicklung der Anmeldungen je nach Bezirk. Hier weichen die Zahlen stark voneinander ab.
Schule in Hamburg: Neuer Anmelderekord an Grundschulen
17.610 Schülerinnen und Schüler wurden für die erste Klasse angemeldet – zehn mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: 2023 waren über 700 Schülerinnen und Schüler hinzugekommen und hatten damit ebenfalls schon für Rekordzahlen gesorgt.
Für Schulsenatorin Ksenija Bekeris ist der aktuelle Wert dennoch ein großer Erfolg, wie sie am Donnerstag mitteilen ließ: „Ich freue mich, dass die aktuellen Anmeldezahlen weiterhin auf dem hohen Niveau der Vorjahre liegen. Da sich die Geburtenzahlen der Hansestadt mit Beginn des Jahrzehnts ebenfalls auf einem hohen Niveau eingepegelt haben, ist zu erwarten, dass die Anmeldezahlen auch in den nächsten Jahren ähnlich hoch bleiben werden.“
Während in vier Bezirken die Zahl der Anmeldungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen ist, verzeichnen andere 2024 einen großen Rückgang. Hier ein Überblick über die stärksten Abweichungen:
- Hamburg-Mitte (+110 Schülerinnen und Schüler)
- Harburg (+67)
- Wandsbek (+29)
- Bergedorf (+14)
- Hamburg-Nord (-53)
- Altona (-60)
- Eimsbüttel (-97)
Besonders beliebt in diesem Jahr waren die Elbinselschule in Wilhelmsburg mit 151, die Adolph-Schönfelder-Schule in Barmbek mit 150 und in die Fridtjof-Nansen-Schule in Lurup mit 147 Anmeldungen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Schule Schnuckendrift in Neugraben-Fischbek mit 39 und die Schule Curslack-Neuengamme mit 38 Anmeldungen mehr die meisten Zuwächse.
Starke Anmeldezahlen trotz Neugründung bei Hamburger Grundschulen
Ebenfalls hoch im Kurs sind die in den letzten Jahren neu gegründeten Grundschulen. So wurden zum Beispiel in der erst 2021 gegründeten Schule Fabriciusstraße in Bramfeld 98 Kinder für das Schuljahr 2024/25 angemeldet. Ähnlich sieht es bei der, im selben Jahr gegründeten, Grundschule Am Baakenhafen in der HafenCity aus. Hier wurden 78 neue Schülerinnen und Schüler angemeldet.
In diesem Jahr mit zunächst jeweils ein bis zwei Klassen neu dabei sind auch die Fanny-Hensel-Schule in Barmbek-Süd und die Grundschule Eschenweg in Fuhlsbüttel.
Schulgründung in Wandsbek-Süd und Hamburg-Harvestehude in Planung
Mit Blick auf die aktuellen Zahlen heißt es von Senatorin Bekeris: „Wir werden entsprechend der Schülerzahl die Zahl der Lehrkräfte weiterhin erhöhen. Auch beim Schulbau dürfen wir jetzt nicht locker lassen. Wir brauchen nach wie vor genügend Platz für alle Schulkinder. Mit unserem ambitionierten Schulbauprogramm können wir die Schulen gut auf die auch in den nächsten Jahren konstant hoch bleibenden Anmeldezahlen vorbereiten.“ Der eindeutige Anspruch: Alle Kinder sollen gut lernen können.
Zum nötigen Platz beitragen sollen zukünftig auch die Grundschule Isestraße in Harvestehude und die Grundschule Wandsbek-Süd, deren Gründung für 2025 geplant ist.
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Übrigens: Die genannten Anmeldezahlen richten sich nach dem Erstwunsch der Eltern. In den kommenden Wochen soll bei überangewählten Schulen die Umverteilung unter Berücksichtigung der Zweit- und Drittwünsche der Betroffenen stattfinden.
Hohe Anmeldezahlen bei Vorschulklassen in Hamburg – doch es gibt einen Haken
Anders als bei den Grundschulen sind die Anmeldezahlen für die Vorschulklassen in Hamburg 2024 um 347 Anmeldungen auf 11.081 gesunken. Damit bleibt die Zahl dennoch über der 2023 erstmalig überschrittenen Marke von 11.000 Anmeldungen.
Wie viele Kinder nach den Sommerferien final eingeschult werden, ist bislang allerdings unklar. Weil die Schulpflicht für Vorschulklassen nicht gilt, entscheiden sich immer wieder Eltern kurz vor Start für den Verbleib ihrer Kinder in der Kita.