Hamburg. Verwaltung soll besser werden: Bis April werden Hamburger um ihre Meinung gebeten – auch zu Lärm, Wohnumfeld und Verkehrsangeboten.

Antonia David und Simon Görlich

Hamburgs Verwaltung möchte „noch besser werden“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), und deshalb werden Bürgerinnen und Bürger bis Ende April nach ihrer Zufriedenheit mit dem Verwaltungsangebot befragt. Dafür gab Dressel zusammen mit Katharina Fegebank (Grüne), neben Wissenschaft auch für die Bezirke zuständig, am Mittwoch den Startschuss.

Wie zufrieden sind Sie mit den Möglichkeiten für Sport und Bewegung in Ihrem Wohnumfeld? Wie hoch empfinden Sie die Lärmbelastung in Ihrem direkten Wohnumfeld durch Straßenverkehr/Bahnverkehr/Flugverkehr? Wie zufrieden sind Sie persönlich mit der Hamburger Verwaltung? Ist aus Ihrer Sicht die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern in Hamburg erreicht?
Kennen Sie Verwaltungsleistungen, die Sie online erledigen können? Diese und andere Fragen können die Bürgerinnen und Bürger beantworten.

Hamburger überwiegend mit ihrer Verwaltung zufrieden

Nachdem die Finanzbehörde zuletzt 2019 eine Befragung durchgeführt hatte, können die Hamburgerinnen und Hamburger nun erneut ihre Meinung zu unterschiedlichen Themenbereichen einbringen – und zwar bis zum 27. April und immer im Anschluss an einen Termin in einem „Hamburg Service vor Ort“-Center. Bis zur Sommerpause sollen die ersten Ergebnisse der Bürgerbefragung veröffentlicht werden.

Eine Bürgerbefragung dieser Art findet bereits zum zweiten Mal statt. Im ersten Durchgang 2019 wurden 7900 Menschen befragt. Das Ergebnis: Die Hamburger Verwaltung arbeite grundsätzlich zur Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden, allerdings seien einige Serviceangebote – wie der telefonische HamburgService 115 und digitale Angebote – noch zu unbekannt. Die zweite Befragung übernimmt einige der Fragen aus 2019 und ergänzt diese mit solchen, die in Zusammenarbeit mit den Behörden entstanden sind.

Dabei werden die Teilnehmer nach ihrer Einschätzung zu Themen wie Lärmbelästigung und Grünflächen in ihrem Bezirk, aber auch zur Zufriedenheit mit der Arbeit der Behörden, zum telefonischen HamburgService 115, Digitalisierungsangeboten, Verkehrsdienstleistungen und den allgemeinen Herausforderungen der Stadt befragt. Um an der Befragung teilzunehmen, werden Bürgerinnen und Bürger im Anschluss an einen Termin im „Hamburg Service vor Ort“ per E-Mail eingeladen, ihre Bewertung abzugeben. Zudem ist eine Teilnahme durch das Einscannen von QR-Codes sowie vor Ort an Befragungsterminals möglich.

Hamburg-Umfrage: 28 Fragen zur Kundenzufriedenheit in zehn Minuten

28 Fragen, die in weniger als zehn Minuten beantwortet werden können, umfasst die neue Bürgerumfrage. Die Befragung ist anonym und die Teilnahme freiwillig. In den „Service vor Ort“-Filialen besteht auch weiterhin die Möglichkeit, die Kundenbefragungen zur Zufriedenheit mit der Dienstleistung im „Hamburg Service vor Ort“ zu beantworten. Diese Kundenbefragung wurde 2020 eingeführt und hatte im Jahr 2023 mehr als 200.000 Feedbacks.

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Die Befragung ist für Finanzsenator Andreas Dressel ein wichtiges Mittel, um Vertrauen in den Staat und seine Institutionen wiederzuerlangen: „Gerade in diesen Zeiten, in denen das Vertrauen in staatliches Handeln in manchen Ecken des Landes in Gefahr ist, setzen wir damit in Hamburg einen guten Kontrapunkt.“

Bei der Durchführung der Befragung arbeitet die Stadt mit dem für Kundenbefragungen erfahrenen Technologie-Dienstleister Qualitize zusammen, der im Jahr 2015 den Hamburger Gründerpreis gewann. Auch die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke, Katharina Fegebank, hält Feedbackkultur für ein wichtiges demokratisches Mittel: „Bester Service bedeutet auch, regelmäßiges Feedback von Bürgerinnen und Bürgern einzuholen. Diese unmittelbare Rückmeldung motiviert und macht uns immer besser!“