Hamburg. Schulbehörde erwartet neuen Rekord für erste Klassen. Nach welchen Kriterien Plätze vergeben werden und worauf Eltern achten sollten.

Hamburgs Schülerschaft wächst seit Jahren. Dementsprechend dürfte es auch bei der diesjährigen Anmelderunde für die ersten Klassen an den 195 Grundschulen der Hansestadt einen Rekord geben – damit rechnet jedenfalls die Schulbehörde. Wie groß das Plus ausfallen wird, lässt sich allerdings nicht beziffern, denn noch läuft die Frist: Bis zum 26. Januar können Eltern das ausgefüllte Anmeldeformblatt aus dem Einladungsschreiben der Behörde an der Schule ihrer Wahl abgeben.

In Hamburg gibt es zwar das Recht auf freie Schulwahl. Da einige Schulen gefragter sind als andere, kommt es allerdings immer wieder vor, dass bestimmte Schulen nicht alle Anmeldungen berücksichtigen können, weil es nicht genügend Plätze gibt. Das erste Auswahlkriterium ist dann, ob schon ein Geschwisterkind auf die gewünschte Schule geht und die Geschwister zusammen die Schule besuchen könnten. Das zweite Auswahlkriterium ist die Länge des Schulwegs: Wer näher an der Schule wohnt, bekommt den Platz.

Schule Hamburg: Zuletzt wurden rund 96 Prozent aller Erstwünsche erfüllt

Eltern sollten einen Erst-, Zweit- und Drittwunsch angeben, rät die Schulbehörde. Geben die Eltern nur einen Erst- und Zweitwunsch an und klappt es damit nicht, entscheidet die Behörde über eine Alternative. Der Zweitwunsch sollte eine Schule sein, die nicht überangewählt ist, die Eltern und Kind gut gefällt und die eine realistische Chance zur Aufnahme des Kindes bietet. Zuletzt seien rund 96 Prozent aller Erstwünsche erfüllen worden, so die Schulbehörde. In 98,8 Prozent aller Schulanmeldungen bekamen Kinder einen Platz an ihrer Erst-, Zweit- oder Drittwunschschule.

An den Grundschulen des Bezirks Altona wurden 2732 Erstwünsche erfüllt (96,4 Prozent), in Bergedorf waren es 1241 (98,3 Prozent), in Eimsbüttel 2264 (96,1 Prozent), in Hamburg-Mitte 2223 (96,4 Prozent), in Hamburg-Nord 2275 (96 Prozent), in Harburg 1825 (96,6 Prozent) und in Wandsbek 4429 (96,7 Prozent).

Grundschulen mit den meisten Einschulungen in Hamburg

Die Schulen geben in der Regel Auskunft darüber, bis zu welcher Länge des Schulwegs sie bei der Anmelderunde vor einem Jahr Schüler aufnehmen konnten. Es gibt zwar keine Garantie, dass dieses Mal die gleiche maximale Länge des Schulwegs gilt, aber Eltern bekommen so immerhin einen Anhaltspunkt. Die Länge des Wegs zu ihrer Wunschschule können Eltern sich auf der städtischen Seite www.hamburg.de/schulweg berechnen lassen.

Nach Ablauf der Anmeldefrist Anfang 2023 hatte die Schulbehörde aufgelistet, welche Grundschulen besonders gefragt waren. Für diese Einrichtungen werde es wohl erneut viele Anmeldungen geben, heißt es von der Behörde. Die meisten Einschulungen verzeichneten vor einem Jahr:

  • Adolph-Schönfelder-Schule (Barmbek-Süd): 157 Erstklässlerinnen und Erstklässler
  • Grundschule am Kiefernberg (Harburg): 152 Erstklässlerinnen und Erstklässler
  • Schule An der Gartenstadt (Wandsbek): 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
  • Grundschule Neugraben: 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
  • Theodor-Haubach-Schule (Altona): 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
  • Grundschule Marienthal: 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler
  • Grundschule Turmweg (Eimsbüttel): 138 Erstklässlerinnen und Erstklässler

Die besonders beliebten Grundschulen in Hamburg

Zum Schuljahr 2023/24 konnten einige außergewöhnlich beliebte Grundschulen nicht alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen, die dort beginnen wollten, weil der Platz nicht ausreichte. Das galt etwa für diese Grundschulen:

  • die Max-Brauer-Schule in Altona (145 Anmeldungen, 30 zu viel)
  • die Schule Windmühlenweg in Groß Flottbek (122 Anmeldungen, 30 Anmeldungen zu viel)
  • die Grundschule Hasenweg in Sasel (137 Anmeldungen, 22 zu viel)
  • die Marie-Beschütz-Schule in Eppendorf (114 Anmeldungen, 22 zu viel)

An diesen Grundschulen dürfte es erneut viele Anmeldungen geben – ob es aber wieder zu viele sein werden oder andere Schulen überangewählt werden, lasse sich nicht einschätzen, so die Schulbehörde.

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Für das laufende Schuljahr wurden 17.599 Erstklässlerinnen und Erstklässler eingeschult, das waren 760 mehr als 2022. Wesentliche Gründe für das Wachstum der Schülerzahlen sind laut Schulbehörde neben dem Geburtenzuwachs und dem allgemeinen Zuzug nach Hamburg die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Nach Angabe der Behörde haben Hamburgs Schulen bis zum Ende des vergangenen Schuljahres im Sommer 2023 mehr als 8200 ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen.

Schule Hamburg: 33 Vorschulklassen mehr als 2022

Für das aktuelle Schuljahr wurden an den Grundschulen 540 Vorschulklassen für 10.916 Kinder eingerichtet. Das waren 33 zusätzliche Vorschulklassen und 662 zusätzliche Aufnahmen mehr als im Vorjahr.

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Kinder keinen Platz in einer Vorschulklasse an besonders beliebten Schulen bekommen. Eltern ließen ihr Kind dann oft lieber auf eine Warteliste setzen, als auf eine Nachbarschule auszuweichen, so die Schulbehörde.