Hamburg. Jugendliche mussten nicht so oft ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Trend aber macht Sorgen. DAK setzt auf Prävention.
Das muss man wohl schon eine gute Nachricht nennen: In Hamburg kamen 2022 weniger Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden insgesamt 86 sogenannte jugendliche Komasäufer gezählt – 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Immerhin. Erstaunlich ist, dass in Hamburg mehr Mädchen als Jungen betroffen waren. Und während die Fälle von Alkoholmissbrauch bei männlichen Jugendlich sank, stieg er bei den älteren weiblichen an.
Der allgemeine Rückgang der Zahlen entspricht auch dem bundesweiten Trend, wie die Krankenkasse DAK mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahr landeten in allen Altersgruppen (zehn Jahre bis unter 20) erneut weniger Schülerinnen und Schüler mit einem Rausch in der Klinik. Der größte Rückgang war bei den 10- bis 14-jährigen Mädchen mit 35 Prozent zu verzeichnen. Bei den Mädchen in der Altersgruppe 15 bis 19 Jahre gab es hingegen einen Anstieg um 14 Prozent.
Alkoholmissbrauch in Hamburg: Stärkster Rückgang bei den Jungen
Die DAK-Gesundheit setzt ihre Bemühungen in der Alkoholprävention fort und machen sich unter dem Motto „bunt statt blau“ auch 2024 stark gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen in Hamburg. Im 15. Jahr werden die besten Plakatideen von Schülerinnen und Schülern zwischen zwölf und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken gesucht.
2022 mussten laut DAK in Hamburg 40 Jungen und 46 Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren nach einem Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Die Zahl der männlichen Betroffenen sank im Vergleich zum Vorjahr um 14 (minus 26 Prozent), bei den weiblichen gab es einen Anstieg um acht (plus 15 Prozent). Bei den 15- bis 19-jährigen Schülerinnen betrug der Anstieg 14 Prozent.
DAK will mit Plakatwettbewerb aufklären
„Erfreulicherweise setzt sich wie im Bund der rückläufige Trend betroffener Kinder und Jugendlicher fort“, sagt Jens Juncker, Landeschef der DAK-Gesundheit in Hamburg, mit Blick auf die Gesamtzahlen. „Prävention und Aufklärung scheint zu wirken.“ Deshalb setze die Krankenkasse die Alkohol-Präventionskampagne auch 2024 fort.
- Weniger Komasaufen bei Kindern und Jugendlichen im Norden
- Elbvororte: Zwischen Komasaufen und Einser-Abi
- Risiko Internetsucht: Eltern sind zu schlecht informiert
Beim Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ gibt es Geldpreise in Höhe von insgesamt rund 12.000 Euro zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 31. März 2024. Danach werden in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet. Im Juni wählt die Bundesjury um DAK-Vorstandschef Andreas Storm und dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, aus den 16 besten Landes-Plakaten die Bundessiegerinnen und Bundessieger. Zusätzlich gibt es auch in diesem Jahr auf Landes- und Bundesebene den „Sonderpreis junge Talente“ für die unteren Altersstufen und bundesweit den Sonderpreis „Instagram“ für die besten Bilder, die mit dem Hashtag #dakgesundheit oder #buntstattblau hochgeladen wurden.