Hamburg. Klaus-Michael Kühne will helfen, dass der Hamburger Wolkenkratzer gebaut wird. Mit der Stadt aber gebe es keine Gespräche.
Seit Tagen kocht die Gerüchteküche – wie lässt sich die Signa Prime des Österreichers René Benko retten? Und was wird aus dem Elbtower, dem wohl berühmtesten Projekt des Immobilieninvestors? Am Wochenende hatte das „Handelsblatt“ berichtet, der Milliardär Klaus-Michael Kühne prüfe derzeit die Übernahme des Hochhausprojekts Elbtower, wie mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Zeitung gesagt hatten.
Nun stellte der Logistikunternehmer gegenüber dem Hamburger Abendblatt klar: „Was das Thema Elbtower anbelangt, prüft die Kühne Holding derzeit Möglichkeiten, wie sie zu einer Lösung des Problems beitragen kann, allerdings gibt es keine Gespräche mit der Stadt und keine aktuellen Verhandlungen.“ Kühne hat nicht nur ein gewisses Interesse am Elbtower, sondern auch daran, sein Investment zu retten. Er ist immer noch mit 10 Prozent an der Immobiliengesellschaft Signa Prime beteiligt.
Elbtower: Gleich mehrere Probleme müssen gelöst werden
Nach Informationen des Abendblatts gibt es derzeit gleich mehrere Probleme zu klären. Wann lässt sich der Elbtower aus dem komplizierten Konstrukt der Signa herauslösen? Welche Rolle kann die Commerzbank-Tochter Commerz Real übernehmen? Die Commerzbank-Tochter war mit ihrem Flaggschiff, dem offenen Immobilienfonds Hausinvest, im August 2022 mit 25 Prozent an der Hochhausentwicklung Elbtower von Signa Real Estate eingestiegen.
Damals hatte Henning Koch, Vorstandsvorsitzender von Commerz Real, von einer absoluten „Landmark-Immobilie in exzellenter Lage mit herausragender Architektur und Bauweise“ gesprochen. „Ihre Ausnahmestellung und Bedeutung für die Hamburger Stadtentwicklung, die breite Mischung der Nutzungsarten sowie das zukunftsweisende Nachhaltigkeitskonzept haben uns überzeugt und sind eine Bereicherung für das Fondsportfolio.“ Dieses Investment ist „too big to fail“ – zu wichtig, um zu scheitern.
Elbtower: Kühne wünscht sich weiteren Investor
Eine Lösung dürfte also nur über die Commerz Real möglich sein. Dem Vernehmen nach wünscht sich Kühne noch einen weiteren Immobilieninvestor mit Know-how, um das Risiko zu mindern. Insgesamt liegen die Baukosten bei 950 Millionen Euro – sollte die Baustelle aber länger ruhen, drohen gewaltige Kostensteigerungen.
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„Eine Baustelle, die längere Zeit stillsteht, führt nämlich automatisch zu Kostensteigerungen von 30 bis 50 Prozent der ausstehenden Kosten“, hatte Michel Anter, der sich auf Restrukturierungen in diesem Segment spezialisiert hat, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erklärt. „Man benötigt eine neue Bausteuerung, weil der Entwickler ausgetauscht wird, manchmal muss man auch den Generalunternehmer wechseln.“