Hamburg. Für die Innenstadt drängt die Zeit: Einkaufsriese im Überseequartier öffnet bald. „Sofortmaßnahmen“ sollten zumindest bald kommen.

Das Problem ist erkannt, das Ziel benannt: Hamburgs historische Innenstadt und die moderne HafenCity müssen zusammenwachsen; die Verbindung so attraktiv werden, dass Einkaufsbummler, Touristen und Kreuzfahrer Lust bekommen, beide Zentren der Hansestadt zu besuchen. Das ist ja schon einmal gut.

Ob die am Runden Tisch vereinbarten Projekte für die „Domachse“ – die Erweiterung des Domplatzes, der Alte Fischmarkt als Boulevard und mehr Leben in einem Parkhaus – dafür ausreichen? Es sind Zweifel angebracht. Der ganz große Wurf ist dieses Bündel an Maßnahmen nicht, steht zu befürchten. Eine „High Line“, wie SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf sie vorgeschlagen hatte, wäre eine Attraktion an sich, die Besucherinnen und Besucher um ihrer selbst willen anlocken würde.

Zeit drängt: Einkaufszentrum in der Hafencity öffnet bald

Auf eine Fülle einzelner Projekte zu setzen, zu denen auch eine Umgestaltung der Steinstraße oder die Aufwertung von Plätzen im Kontorhausviertel gehören, muss nicht der verkehrte Weg sein, wenn tatsächlich ganze Quartiere zwischen Binnenalster und HafenCity zusammenwachsen sollen. Aber die Zeit drängt.

Denn das riesige Einkaufszentrum im Überseequartier eröffnet bereits im kommenden Jahr – und dann sollten Erfolge sichtbar sein. Der auf Beteiligung angelegte Prozess mit Werkstattverfahren und Rundem Tisch hat den Vorteil, dass alle bei den Plänen mitgenommen werden. Das kostet allerdings Zeit.

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Dass „Sofortmaßnahmen“, die die Domachse als Verbindungsstück attraktiver machen sollen, angekündigt werden, aber noch keine einzige benannt werden kann, überzeugt nicht so richtig. „Sofort“ sollte, wenn nicht sofort, dann doch „sehr bald“ bedeuten.