Hamburg. Neues Ranking: Bei der Müllentsorgung liegt die Hansestadt in Deutschland vorn. Woran das liegt und wieso Hamburger dabei sparen.

Das ist mal eine gute Nachricht: ln Hamburg kostet die Müllentsorgung bundesweit mit am wenigsten. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Mineko, einem Nebenkostenprüfungs-Unternehmen aus Berlin. Für die Studie wurden die Gebühren für die Entsorgung von Restmüll in den 20 größten deutschen Städten, gemessen nach Einwohnerzahl, miteinander verglichen. Dabei fielen eklatante Unterschiede auf. Die Differenzen betragen teilweise mehrere Tausend Euro.

In dem Ranking liegt die Hansestadt Hamburg bei der Abfuhr einer 240-Liter-Abfalltonne auf dem 20. Platz der 20 verglichenen Städte. Das bedeutet: Hamburg ist somit mit 335,88 Euro jährlich bei wöchentlicher Entleerung am günstigsten. In der teuersten Stadt Bochum werde für dieselbe Dienstleistung 1333,20 Euro fällig – also 997,32 Euro mehr als in Hamburg.

Ranking: Bei der Müllentsorgung ist nur Berlin günstiger als Hamburg

In der Kategorie der 1100-Liter-Tonne belegt Hamburg mit 1568,64 Euro jährlich bei wöchentlicher Entleerung den 19. Platz. Das heißt: Nur Berlin ist günstiger mit 1292,72 Euro bei gleichen Konditionen. Die Differenz zur teuersten Stadt ist hier gewaltig. In Bochum kostet dasselbe stolze 6111 Euro jährlich – eine Differenz von 4543 Euro zu Hamburg.

Allgemein lässt sich also sagen, dass die Hansestadt Hamburg einer der günstigsten Großstädte in Deutschland ist, was die Müllentsorgung betrifft. „Die Ursachen für die Unterschiede können vielfältig sein. Die individuellen Kosten werden durch unterschiedliche Abfallsatzungen und die -logistik beeinflusst. Wieso genau derartige Preisunterschiede im Bundesgebiet zustande kommen, ist im Rahmen der Untersuchung allerdings nicht ersichtlich geworden”, kommentiert Chris Möller, Geschäftsführer und Gründer von Mineko.

Stadtreinigung: Effiziente Logistik und viele Geschosswohnungen machen Müllabfuhr günstig

„Die gute Platzierung der Stadtreinigung Hamburg ist auf eine gute Effizienz in der Abfalllogistik unter anderem der Planung zurückzuführen“, erklärt Kay Goetze, Pressesprecher der Stadtreinigung Hamburg, das gute Abschneiden der Hansestadt. „Außerdem ist Hamburg ähnlich wie Berlin eine Großstadt mit einem hohen Anteil von Geschosswohnungsbau. Die enge Wohnraumbebauung bringt entsprechende Skaleneffekte mit sich. Gemeint ist damit, dass es einen großen Unterschied macht, ob man zum Beispiel ein Haus mit 20 Wohn - oder Mietparteien anfährt oder 20 einzelne Häuser“, so Kay Goetze.

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„Unsere Untersuchung macht jedenfalls deutlich, dass es für Mieter und Mieterinnen bei der Abfallentsorgung um bares Geld geht. Unsere Erfahrungen zeigen, dass mehr als 90 Prozent aller Nebenkostenabrechnungen fehlerhaft sind. Entsprechend sind auch die veranschlagten Kosten für die Leerung der Müllcontainer in vielen Abrechnungen schlichtweg inkorrekt. Wir empfehlen daher grundsätzlich jedem, eine Prüfung der Nebenkosten durch unsere Experten”, so Möller weiter.

Stadtreinigung Hamburg: Das kostet die Müllabfuhr in Hamburg

So hoch sind die Müllgebühren in Hamburg im Einzelnen bei wöchentlicher Leerung: Das Leeren der Papiertonne von bis zu 240 Litern wird nicht berechnet, lediglich erwünschte Zusätze. Der Restmüll von bis zu 240 Litern wird mit 27,99 Euro berechnet. Restmüll von bis zu 1100 Litern kostet 123,33 Euro (plus 88,68 Euro Jahresgebühr). Bis zu 240 Liter der Biotonne werden mit 3,10 Euro berechnet, 1100 Liter mit 13,71 Euro.