Hamburg. 63 neue Wohnungen für Wissenschaftler aus aller Welt: Wann der Bau nach den Verzögerungen nun fertig sein soll.
Der Bau hatte sich verzögert, die Kosten stiegen erheblich. Doch nun sieht es danach aus, dass zumindest der angepasste Zeitplan für das neue Gästehaus der UniversitätHamburg eingehalten wird: Am Dienstagmittag feierten Hochschulpräsident Hauke Heekeren und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) mit Gästen das Richtfest für das achtstöckige Gebäude in der Feldbrunnenstraße 72 – und bekräftigten, die Eröffnung sei für 2024 geplant, konkret: für den November des kommenden Jahres.
Heekeren sprach von einem „Meilenstein für eine internationalere Universität Hamburg“. Der Uni-Präsident war vor Kurzem nach Japan und Taiwan gereist, wo er drei Partnerhochschulen der Universität Hamburg besuchte. Die Begegnungen dort hätten ihm „wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, Brücken zu bauen“, sagte er. Katharina Fegebank sagte, das neue Gästehaus der Uni zeige: „Wissenschaft ist Teil der Stadtgesellschaft.“
Uni Hamburg: Neues Gästehaus bietet 63 Apartments
Der Neubau befindet sich in Sichtweite zum Museum am Rothenbaum (MARKK) und ist damit nicht weit entfernt vom Uni-Campus Von-Melle-Park. Nach Plänen des Schweizer Architektenbüros Buchner Bründler Architekten AG aus Basel entstehen auf knapp 3700 Quadratmeter Bruttogeschossfläche 63 Apartments für Promovierende, Gastforschende und neu berufene Wissenschaftler aus dem Ausland. Viele unterschiedliche Begegnungsräume sollen zum wissenschaftlichen Austausch der Bewohner anregen, erklärte die Universität Hamburg, Bauherrin des Vorhabens.
Das neue Gästehaus soll das bestehende, 1963 eröffnete Gästehaus der Hochschule in der Rothenbaumchaussee ergänzen. Die dort eingerichteten 39 Apartments, fünf Zweizimmerwohnungen und vier Studios, reichten wegen der steigenden Zahl an internationalen Gastforschenden nicht mehr aus, so die Uni. Betreiberin des „alten“ Gästehauses ist die Stiftung Weltweite Wissenschaft.
Fünf Jahre Bauverzögerung – SPD in Eimsbüttel übte Kritik
Wie berichtet, waren die Pläne für das neue Gästehaus bereits 2016 vorgestellt worden; 13 Millionen Euro solle das Vorhaben kosten, hieß es damals. Die Eröffnung war zunächst für 2019 geplant. Auf Anfrage der SPD-Fraktion Eimsbüttel erklärte die Wissenschaftsbehörde dann allerdings Anfang 2021, sie rechne mit dem Baubeginn erst für 2022, die Übergabe sei für 2024 vorgesehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende in Eimsbüttel, Gabor Gottlieb, sprach damals von einem großen Ärgernis. Fünf Jahre Bauverzögerung bedeuteten „auch fünf fehlende Jahre internationaler Attraktivität für die Universität“. Von der Hochschule hieß es auf Nachfrage, die Verzögerung sei entstanden durch eine „sehr aufwendige Abstimmung zu steuerlichen Fragen“.
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Im November 2021 erklärte die Wissenschaftsbehörde dann auf eine weitere SPD-Anfrage, sie rechne mit zusätzlichen Kosten von etwa zwei Millionen Euro für das neue Gästehaus, begründet durch „enorme Preissteigerungen“ im Baugewerbe. Zur Grundsteinlegung im August 2022 teilte die Uni mit, die Kosten für das Bauprojekt beliefen sich auf insgesamt 17 Millionen Euro. Dieser Betrag, den die Uni alleine zahlt, sei „weiterhin der aktuelle Stand, erklärte die Hochschule nun am Dienstag auf Abendblatt-Anfrage anlässlich des Richtfestes.