Hamburg. Die Hochschule verweist auf „enorme Preissteigerungen“ im Baugewerbe. Auch die Fertigstellung erfolgt deutlich später als angekündigt.
Das neue Gästehaus der Universität Hamburg wird nicht nur später eröffnet werden als zunächst geplant, sondern auch erheblich teurer ausfallen: Die von Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) geführte Wissenschaftsbehörde rechnet mit zusätzlichen Kosten von etwa zwei Millionen Euro für die Einrichtung an der Feldbrunnenstraße in Rotherbaum, begründet durch „enorme Preissteigerungen“ im Baugewerbe. Das geht aus einer Antwort der Behörde – auf der Grundlage von Auskünften der Hochschule – auf eine Anfrage der SPD-Fraktion Eimsbüttel hervor.
Das geplante Gebäude mit 65 Apartments nahe dem Völkerkundemuseum ist für Promovierende und Gastwissenschaftler aus dem Ausland vorgesehen. Den Gästen sollten die „besten Voraussetzungen geboten“ werden, „sich während ihres Aufenthaltes voll und ganz der Wissenschaft zu widmen und sich in Hamburg wohl und willkommen zu fühlen“, erklärte der Senat.
Universität Hamburg: Eröffnung war für 2019 geplant
Die Pläne für das Gebäude mit sieben Obergeschossen waren bereits 2016 vorgestellt worden. 13 Millionen Euro werde das Vorhaben insgesamt kosten, hieß es noch 2017. Die Eröffnung war zunächst für 2019 vorgesehen. Doch im April diesen Jahres wurde bekannt, dass Behörde und Universität mit dem Baubeginn erst für das Jahr 2022 rechen. Die Übergabe sei für 2024 geplant, hieß es.
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Die Wissenschaftsbehörde erklärte damals, die Federführung für das Vorhaben liege bei der Universität Hamburg. Von der Hochschule hieß es auf Nachfrage, die Verzögerung sei entstanden durch eine „sehr aufwendige Abstimmung zu steuerlichen Fragen“.
„Leidtragende sind die Steuerzahler"
„Nun zeigt sich: Der Schuss ging nach hinten los“, sagt Gabor Gottlieb, Vorsitzender der SPD-Fraktion Eimsbüttel. „Leidtragende dieses Missmanagements sind die Steuerzahler, aber auch der Wissenschaftsstandort Hamburg, der sich von dem neuen Gästehaus einen deutlichen Impuls für die angestrebte Internationalisierung verspricht. Es bleibt zu hoffen, dass der neue Zeitplan nun eingehalten wird und keine weiteren Verzögerungen erfolgen.“