Hamburg. Bürgermeister Peter Tschentscher beeindruckt von „Vielfalt dieses Landes“. Er hat eine politische Botschaft zur Eröffnung der Meile.
Hamburg ist in die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit gestartet. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher eröffnete Montagmittag offiziell das Bürgerfest an der Binnenalster mit einem Appell an den Zusammenhalt in der Gesellschaft. „Wir wollen gemeinsam in die Zukunft schauen. Wir müssen zuversichtlich sein und bleiben und dürfen nicht durch Populismus und Polarisierung abdriften“, sagte der SPD-Politiker und Bundesratspräsident auf einer schwimmenden Bühne am Jungfernstieg. Als Vorsitzland im Bundesrat richtet Hamburg in diesem Jahr die 33. Einheitsfeier aus.
Auch wenn der Rest des Landes erst am Dienstag, 3. Oktober, die Überwindung der Teilung und die Einigkeit feiert: In Hamburg starteten die Feierlichkeiten bereits am Montag. Begleitet und umrahmt von Personenschützern und der Presse schritt der Bürgermeister über die sogenannte Ländermeile auf der Mönckebergstraße, auf der sich jedes Bundesland mit einem eigenen Stand präsentiert. Vielleicht lag es daran, dass es bevölkerungstechnisch das kleinste der 16 Bundesländer ist, dass Tschentscher ausgerechnet beim Stand seines Geburtslandes Bremen den Rundgang startete.
Tag der Deutschen Einheit in Hamburg: 400 Partner mit buntem Festprogramm
Bei dem Fest rund um Rathaus und Binnenalster will sich die Stadt mit rund 400 Partnern und Akteuren in einem bunten Programm als vielfältige, nachhaltige, welt- und zukunftsoffene Metropole präsentieren. Schon am Vormittag nutzten zahlreiche Besucher das gute Wetter, um sich zu informieren oder mit dem Bürgermeister in der Mönckebergstraße ein Selfie zu machen, wo sich die anderen 15 Bundesländer präsentieren. Insgesamt werden zu dem zweitägigen Fest unter dem Motto „Horizonte öffnen“ Hunderttausende Besucherinnen und Besucher erwartet.
Bei seinem Gang zur NDR-Hauptbühne am Jungfernstieg hielten die Besucher Tschentscher immer wieder an und baten ihn um ein Foto. Trotz des knapp bemessenen Zeitplans ließ dieser sich es aber nicht nehmen, jeder und jedem diesen Wunsch zu erfüllen. „Echt nett“ habe Tschentscher es auf der Meile gefunden, wie er zu einer der um ihn herumschwirrenden Personen sagte.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher eröffnet Tag der Deutschen Einheit
Eine knappe Stunde und Dutzende persönliche Begrüßungen später eröffnete der Bürgermeister dann schließlich die NDR-Hauptbühne am Jungfernstieg, bevor er eine weitere Eröffnungsrede im Bundesratspavillon gleich vor dem Rathaus hielt. „Wir feiern hier heute ein Festival der Einheit, und ich empfinde die Stimmung auch genau so – wie auf einem Festival.“ Es sei beeindruckend, wie vielfältig Deutschland sei, und deshalb umso wichtiger, diese Vielfalt nach außen zu transportieren.
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Mit den Feierlichkeiten wolle der Bürgermeister „gemeinsam mit allen Besucherinnen und Besuchern in die Zukunft schauen und zuversichtlich sein.“ Dies sei umso wichtiger im Hinblick auf Populismus und Polarisierung, die die Gesellschaft bedrohen. Bei diesem Thema dürfe niemand „abdriften“, appellierte Tschentscher. „Zukunft kommt von vorne. Feiern wir gemeinsam die Zukunft und öffnen wir Horizonte“, sagte Tschentscher.
Peter Tschentscher spricht in Hamburg über seine Bundesratspräsidentschaft
Dass seine Bundesratspräsidentschaft nun zu Ende gehe, finde Tschentscher „zwar schade“. Seiner Ansicht nach sei es aber auch „gut, dass nun der Staffelstab an Mecklenburg-Vorpommern weitergereicht wird“. Somit werde die dahinterliegende Idee der Gleichrangigkeit verdeutlicht und eine „schöne Tradition“ eingehalten.
Rund ums Rathaus können sich Besucher beim Bürgerfest über die Verfassungsorgane informieren. Dort präsentieren sich Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat sowie das Bundesverfassungsgericht. Auf der sogenannten Blaulichtmeile sind unter anderem Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr vertreten. Auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz wiederum finden sich Info-Stände von mehr als 40 Konsulaten der Stadt und von ausländischen Vereinen.
Für Montagabend war die „Nacht der Einheit“ geplant. Bis Mitternacht wollten Kultureinrichtungen, Unternehmen und Kirchen dann ihre Türen geöffnet lassen und Lesungen, Impro-Theater, Poetry-Slams, Talkrunden, Livemusik, Installationen und Aktionen anbieten. Auch die Ländermeile und das „Young Future Lab“ auf dem Gänsemarkt sollte bis in die Nacht geöffnet bleiben. mit dpa