Mit Carl, Melissa und Stepan versuchen sich gleich drei Hamburger Nachwuchssänger bei der Castingshow „The Voice Kids“, die am Freitag in die zweite Runde geht. Auch in der Jury sitzt ein Musiker mit Bezug zur Hansestadt.

Hamburg. Wer wie Carl schon im Grundschulalter vor 400 Menschen gesungen hat, der hat seine musikalische Feuertaufe längst überstanden. Könnte man meinen. Aber die Mutprobe vor Mitschülern, Lehrern und Verwandten war dem Neunjährigen aus Eppendorf nicht genug.

Deshalb hat sich Carl bei „The Voice Kids“ beworben - und wurde für gut befunden. Als einer von drei Teilnehmern aus Hamburg geht der Schüler nun ab Freitag (20.15 Uhr) in der zweiten Staffel der Sat.1-Castingshow ins Rennen um die Musikkrone für acht- bis 14-jährige Sängerinnen und Sänger.

„Ich habe die letzte Staffel von ‚The Voice of Germany’ gesehen, war total begeistert und wollte unbedingt gerne selbst mal auftreten“, sagt Carl, den mit den Hamburger Kandidaten Melissa, 11, und Stepan, 14, der große Traum von einer Musikerkarriere eint.

Doch vorher muss der Sängernachwuchs am Gehör der „Voice“-Jury vorbei. Und die ist mit Eurovisions-Siegerin Lena Meyer-Landrut, Söhne-Mannheim-Mitglied Henning Wehland und Revolverheld-Frontmann Johannes Strate durchaus hochkarätig besetzt.

Den Sänger der Hamburger Band würde Carl am liebsten direkt in den Blind Auditions überzeugen. „Johannes gefällt mir sehr gut, das könnte ich mir vorstellen“, sagt Carl über seinen Wunschcoach.

Ob sich Strate tatsächlich für Carl umgedreht hat, darf er natürlich noch nicht verraten. Über die Gefühle bei seinem ersten „Voice“-Auftritt sprechen dagegen schon. „Es war einfach nur mega cool! Man fühlt sich schon ein bisschen wie ein Star“, sagt Carl und lacht.

Lehrerin und Rektor wissen Bescheid

Der Bekanntheitsgrad des Neunjährigen dürfte nach der Ausstrahlung seines Auftritts nicht nur an der Phorms Schule in Hammerbrook, an der bisher nur eine Lehrerin, der Direktor und ein paar Freunde eingeweiht sind, schlagartig steigen. Denn vor den Bildschirmen verfolgten die erste Staffel im Schnitt bis zu 4,36 Millionen Zuschauer „The Voice Kids“.

Damit der Druck für die jungen Kandidaten nicht zu groß wird, treffen die Macher der Show eine sorgfältige Vorauswahl. „So kommen Talente auf die Bühne, die eine unglaublich gute Qualität mitbringen, stabil sind und auch vertragen können, im Zweifel nicht weiterzukommen“, erklärt Strate, der Tim Bendzko in der zweiten Staffel als Musikexperten ablöst.

Insgesamt präsentieren sich bei den „Blind Auditions“ 80 Kinder. In diesem ersten Durchgang bestimmen die Juroren nur nach Gehör, wer weiterkommt. Der Sieger bekommt einen Ausbildungsvertrag in Höhe von 15.000 Euro und, falls Kind und Eltern wollen, einen Plattenvertrag.

Spaß steht im Vordergrund

Im Vordergrund der Show solle aber der Spaß stehen. „Das Gefühl vermitteln wir auch den Kindern, die nicht weiterkommen. Das ist nicht das Ende der Welt, sondern kann der Beginn einer großen Leidenschaft sein“, betont der 42-jährige Wehland, der als Coach die Rolle des fürsorglichen Onkels einnimmt.

„Ich hatte als Kind nie so eine große Leidenschaft, unbedingt Musikerin werden zu wollen“, gibt das Küken unter den drei Promis, Lena Meyer-Landrut, zu. „Das kam dann später alles durch die Casting-Show.“ Diese führte die inzwischen 22-jährige Sängerin 2010 immerhin zum Sieg beim Eurovision Song Contest.

Ein Erfolg, von dem auch das ein oder andere der „Voice Kids“ in seinem Kinderzimmer träumen dürfte. Allen voran Carl, Melissa und Stepan aus Hamburg. Noch haben die drei übrigens abseits von „The Voice“ keinen Kontakt.

Das wird sich möglicherweise ändern, wenn sie weiter an ihren Musikkarrieren basteln. Carl sucht zumindest schon nach einer Band. In der würde er zur Not auch an der Gitarre mitwirken.

„The Voice Kids“, ab 21. März in acht Folgen jeweils um 20.15 Uhr auf Sat.1