Erstmals nach dem Tod der Filmlegende spricht seine Ehefrau über seinen Tod, ihr Zusammenleben und ihr Alleinsein nach 55 Jahren Ehe.

Hamburg. Erstmals nach dem Tod ihres Ehemanns Walter Giller äußert sich Nadja Tiller ausführlich über die letzten Stunden des 84-Jährigen, ihr Zusammenleben und ihr Leben allein nach 55 Jahren Ehe. „Er war mit sich und der Welt im Reinen. Er wusste, dass er sterben musste, das war ihm schon einige Tage vorher klar, aber er hat es akzeptiert und dadurch ist er ganz ruhig eingeschlafen“, sagt Tiller dem "Hamburger Abendblatt".

Das lange Verheiratetsein idealisiert die Schauspielerin, die im Hamburger Seniorenstift Augustinum direkt an der Elbe lebt, nicht. Beiden hätten viel Tournee-Theater gespielt und seien oft nicht beisammen gewesen. „Wir wollen ganz ehrlich sein, es hat auch immer mal jemand anderen dazwischen gegeben. Wir haben nie uns trennen wollen, aber ich habe immer gedacht, es wäre ja schrecklich, wenn Walter nie eine andere gefallen hätte und dasselbe habe ich auch für mich in Anspruch genommen“, sagte Tiller. „Man hat schon mal nebenbei in 50 Jahren jemand anderen gehabt. Wir haben das gegenseitig toleriert, uns deswegen nie gezankt. Trennung war zwischen Walter und mir niemals ein Thema.“

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Nadja Tiller zog vor mehr als drei Jahren mit Ehemann Walter Giller von Lugano ins Augustinum. Aus Hamburg wolle die gebürtige Österreicherin nicht mehr wegziehen, in Wien habe sie mittlerweile sehr viel weniger Bekannte und Freunde, als in Hamburg. „Ich war schon immer gern in Hamburg. Walter ist ja hier aufgewachsen und später habe ich hier verschiedene Filme und Fernsehen gemacht und am Theater gespielt. Als er mit der Idee kam, dass wir im Augustinum wohnen könnten, da hat mir die Idee sofort gefallen.“

Nadja Tiller will nun "das Alleinsein lernen". Sogar eine Rückkehr auf die Bühne schließt sie nicht aus: "Man soll nie nie sagen." Am 16. März 2012 feiert die Miss Austria von 1948 ihren 83. Geburtstag. Sie hat eine Tochter und einen Sohn und ist vierfache Großmutter. (HA)