Die Zeremonie soll im kleinsten Kreis stattfinden. Wegen derzeit unruhiger Nordsee steht ein genauer Termin jedoch noch nicht fest.

München. Walter Giller findet seine letzte Ruhe in der Nordsee. Die Seebestattung des Mitte Dezember gestorbenen Schauspielers werde im kleinsten Kreis stattfinden, teilte die Münchener Presseagentur Schneider am Mittwoch mit. Ein Termin für die Zeremonie stehe noch nicht fest – „auch schon deswegen, da die Nordsee im Moment ja etwas sehr unruhig ist“, zitiert die Agentur Gillers Tochter Natascha.

Walter Giller war Mitte Dezember in einer Hamburger Klinik im Alter von 84 Jahren seinem schweren Krebsleiden erlegen. Er litt den Angaben zufolge bereits seit dem Winter 2008/2009 an Lungenkrebs. Seit März 2008 lebte er mit seiner Frau, der Schauspielerin Nadja Tiller, in einem Hamburger Seniorenstift.

„Meine Mutter ist erstmal bei mir hier in Griechenland und wird auch sicher noch etwas länger bleiben“, sagte die gemeinsame Tochter Natascha weiter. Gemeinsam hätten sie von ihrem Vater und Ehemann Abschied genommen, ehe sie nach Griechenland gefahren seien. Die Seebestattung habe sich Walter Giller gewünscht.

Giller wurde am 23. August 1927 in Recklinghausen geboren. Kurz vor Kriegsende wurde er als Flakhelfer eingezogen, geriet in Gefangenschaft und kehrte 1945 mit einem Lungenriss nach Hause zurück. Er begann ein Medizinstudium, das er aber zugunsten der Theaterlaufbahn abbrach. Sein erstes Engagement als Schauspieler hatte Giller 1947 an den Hamburger Kammerspielen mit einer kleinen Rolle in Thornton Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen“.

+++ Er spielte mit Rühmann und O.W. Fischer: Walter Giller ist tot +++

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Bundesfilmpreis für „Rosen für den Staatsanwalt“

Er wirkte in mehr als 80 Spielfilmen mit, darunter „Die Drei von der Tankstelle“ (1955), „Peter Voss, der Millionendieb“ (1958) und „Drei Mann in einem Boot“ (1961). Zwei Mal wurde er mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet: 1960 für seine Rolle als ehemaliger Wehrmachtsgefreiter in Wolfgang Staudtes „Rosen für den Staatsanwalt“ und 1962 für seine Leistung in „Zwei unter Millionen“ an der Seite von Hardy Krüger.

Oft stand er zudem mit seiner Frau, mit der er seit 1956 verheiratet war, gemeinsam auf der Bühne oder vor der Kamera. Die ehemalige Miss Austria und Giller galten lange als das Traumpaar des deutschen Films. Beide erhielten 2000 für ihr künstlerisches Schaffen das Verdienstkreuz am Bande, 2006 wurde das Paar für sein Lebenswerk mit dem Bambi ausgezeichnet.

(dapd/abendblatt.de)