Hamburg. Das Stück ist eine sehr, sehr komische Aneinanderreihung von Albernheiten. Das Sexualverhalten von Fröschen im Mondschein spielt eine Rolle.

Der Titel verrät schon, was das Publikum zu erwarten hat. „Jeeves and Wooster in Perfect Nonsense“ heißt das aktuelle Stück am English Theatre, und diesen „Unsinn“ hat Regisseur Paul Glaser „perfekt“ umgesetzt.

Die Vorlage ist eine Komödie der Brüder Goodale nach einem Roman von P.G. Wodehouse aus dem Jahr 1938. Die Hautfigur Bertie Wooster (Michael Parker) erzählt darin seine Erlebnisse bei einer Landpartie in ein Anwesen namens Totleigh Towers.

Neues Stück am English Theatre: Perfekter Unsinn, Publikum begeistert

Allerdings sind in dieser Story zu viele Personen beteiligt, sodass Wooster die Hilfe seines Kammerdieners Jeeves (William McGeough) und seines Butlers Seppings – mit Katherine Rodden diesmal weiblich besetzt – benötigt, um die ganzen Turbulenzen im Detail zu erzählen. Die Verwicklungen kann man kaum aufzählen, letztlich ist die Story auch egal. Das 2014 uraufgeführte Stück ist eine unglaublich komische Aneinanderreihung von Albernheiten.

Während Michael Parker in seiner Rolle des Erzählers bleiben darf, müssen McGeough und Rodden in Windeseile in neue Kostüme und neue Rollen schlüpfen. Das Ganze ist ein Spiel im Spiel, manchmal knobeln die beiden mit „Schere, Stein, Papier“ aus, wer die ungeliebte Stiffy spielen muss. Für die schnelle Verwandlung reichen dann ein über den Kopf gestülpter Lampenschirm und ein übertriebener Tonfall aus.

Eine Szene aus „Jeeves and Wooster in Perfect Nonsense“ am English Theatre in Hamburg.
Albernheiten spielen eine entscheidende Rolle in dieser Vorstellung am English Theatre. © Stefan Kock | Stefan Kock

Es ist bewundernswert, mit welcher Virtuosität und welchem Tempo der Schauspieler und seine Kollegin sich von einem Polizisten in eine exaltierte Tante oder einen Deppen verwandeln. Letzterer untersucht das Sexualverhalten von Fröschen im Mondschein – ein wissenschaftliches Sujet, das bestens zu „Perfect Nonsense“ passt.

Immer wieder treten die drei Schauspieler aus ihren Rollen heraus und machen klar, dass es sich bei dem Ganzen um ein Spiel handelt. Wooster ist der Meinung, dass Schauspielerei nicht so schwer sei, deshalb versucht er seine langatmige Geschichte als „play“ vorzuführen. Den drei Schauspielern ist der Spaß an diesem absurden Chaos anzumerken, das Publikum ist ebenfalls restlos begeistert.

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Wer in dieser sogenannten „dunklen Jahreszeit“ etwas Aufhellendes braucht, sollte den Weg ins English Theatre suchen. „Perfect Nonsense“ ist ein Paradebeispiel für exzellent gespielten britischen Humor.

„Jeeves and Wooster in Perfect Nonsense“ am English Theatre, Lerchenfeld 14, läuft bis 25.1.2025, Karten unter T. 2277089, www.eth-hamburg.de

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