Hamburg. Der Gitarrist und Sänger begeisterte in der fast ausverkauften Markthalle. Einigen seiner Vorbilder erwies er eine besondere Ehre.
Musiker mit großen Cowboyhüten spielen eigentlich Country. Bei Marcus King stimmt das nicht ganz. Der Gitarrist und Sänger hat ein großes Faible für das Genre und mit diversen Country-Größen zusammen musiziert, doch die Basis seiner Songs ist der Blues. Ein wesentlicher Einfluss für ihn ist die Allman Brothers Band. Wenn er mit Drew Smithers ausufernde Duette auf den E-Gitarren spielt, erinnert das an Duane Allman und Dickey Betts, die vor 50 Jahren den Stil der Allman Brothers kreierten.
Es gibt heutzutage nicht mehr viel Bands, die so ausführlich zu zweit herumgniedeln. Dem Publikum in der fast ausverkauften Markthalle gefällt das. Die meisten sind männlich, gehören zur Generation Ü60 und sind doppelt so alt wie der langmähnige Bandleader auf der Bühne. Marcus King ist erst 28, hat aber bereits sechs Alben veröffentlicht.
Marcus King in der Markthalle: Ü60-Publikum feiert das „Gitarrengegniedel“
Seine aktuelle Tournee heißt wie sein neues Album „Mood Swings“. Darauf zeigt King, dass er nicht nur ein famoser Gitarrist, sondern auch ein ausdrucksstarker. Sänger ist. Das Album hat sehr viel Soul, Kings Stimme erreicht fast Falsett-Höhe. Im Repertoire hat er eine Reihe neuer Songs, die live deutlich länger und härter ausfallen wie zum Beispiel „Save Me“. Aus der Ballade wird eine starke Bluesrock-Nummer mit ausführlichen Soli von Keyboarder Mike Runyon und den beiden Gitarristen. Bei ein paar akustischen Nummern fährt King die Energie etwas runter. Bei „Bipolar Love“, den Titelsong „Mood Swings“ und „Die Alone“ begleitet er seinen Gesang nur mit der akustischen Gitarre.
Die meisten Songs auf der Setlist hat King selbst geschrieben, aber er covert in jedem Konzert eine Reihe von Nummern anderer Künstler, um ihnen seinen Respekt zu erweisen oder weil er sie großartig findet. In Hamburg interpretiert er gleich zu Beginn Little Richards Rock-‘n‘-Roll-Klassiker „Long Tall Sally“ und auch Neil Young findet sich auf der Setliste des Abends. Dessen Frage „Are You Ready For The Country?“ vom „Harvest“-Album kann King für sich eindeutig positiv beantworten. Geboren und groß geworden ist er in Greenville/North Carolina, inzwischen ist er aber nach Nashville/Tennessee gezogen, einem der wichtigsten musikalischen Hotspots in Nordamerika. Von Kind an ist er mit Blues und Country in Berührung gekommen, als Achtjähriger stand er das erste Mal zusammen mit seinem Vater auf einer Bühne.
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Wie bereits erwähnt, sind die Allman Brothers ein wichtiger Einfluss für Marcus King. Auch ihnen erweist er nach knapp zwei Stunden mit der letzten Nummer des Abends seine Referenz: Marcus Kings begeistert gefeierter Auftritt endet mit „Ramblin‘ Man“, einem Meilenstein des Southern Rock. Und noch einmal liefern sich King und Smithers einen Wettstreit um die schönsten Gitarren-Harmonien.
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