Hamburg. Die Frontfrau stand im Totenkopf-Shirt des FC St. Pauli auf der Bühne, zu hören gab es neben aktuellen Songs auch viele Klassiker.

Was für eine Energie! Chrissie Hynde, Sängerin, Gitarristin und Mittelpunkt der Pretenders, steht seit 45 Jahren für vitalen Rock, und den liefert sie bei ihrem großartigen Konzert im Docks. Gerade ist sie 73 Jahre alt geworden, bei ihr scheint 70 das neue 40 zu sein. Wie gewohnt trägt sie auf der Bühne ein kurzärmeliges T-Shirt. Wenn sie nach Hamburg kommt und auf dem Kiez spielt, weiß sie, was sich gehört, denn sie hat ein Totenkopf-Shirt des FC St. Pauli übergezogen.

Punkt 21 Uhr beginnt der Auftritt, zuerst mit ein paar neuen Nummern aus dem aktuellen Album „Relentless“ und dem Vorgänger „Hate For Sale“. In den insgesamt 105 Minuten gibt es einen Querschnitt durch das Schaffen der britischen Rockband inklusive Hits wie „Back On The Chain Gang“, „My City Was Gone“ und „Precious“. Hynde besinnt sich wieder auf ihre Anfänge und hat vier Nummern aus ihrem Debütalbum im Programm, „Kid“ widmet sie ihrem früh verstorbenen Gitarristen James Honeyman-Scott.

Pretenders mit Chrissie Hynde im Docks: 70 ist das neue 40

Unterstützt wird sie von drei jüngeren Musikern. Mit Gitarrist James Walbourne arbeitet sie bereits seit Jahren auch beim Songschreiben zusammen, der dänische Schlagzeuger Kris Sonne hat ihren alten Kumpel Martin Chambers am Schlagzeug ersetzt, Dave Page am Bass komplettiert die Pretenders der Gegenwart. Das Quartett wirkt sehr gut eingespielt, immer wieder geben die vier ordentlich Gas wie bei „Don‘t Cut Your Hair“, „Thumbelina“ oder „Night In My Veins“. Auch Chrissie Hyndes Stimme ist noch genauso prägnant wie zu Beginn ihrer Karriere. Balladen kann sie im Übrigen auch. „You Can‘t Hurt A Fool“, „I‘ll Stand By You“ und „The Losing“ gehen immer noch unter die Haut.

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Mit „Mystery Achievement“, ebenfalls aus dem Debütalbum, verabschieden sich Chrissie Hynde und die Pretenders im Docks, einem Club, über den Hynde nebenbei bemerkt: „Ich liebe diesen Ort.“