Hamburg. Das Open-Air-Festival hat gestartet. Gleich zu Beginn fällt Regen. Doch vom Feiern lässt sich hier niemand abhalten. Die schönsten Fotos.
- Dockville 2024 in Hamburg-Wilhelmsburg gestartet
- Rund 20.000 Menschen trotzen Regenwetter und feiern bis in die Nacht
- Was das Publikum so besonders macht
Mit ihrem impulsivem Neo-Grunge eröffnet die schwer angesagte Berliner Musikerin Uche Yara am Freitagnachmittag die große Bühne des Dockville Festivals 2024. Und pünktlich zum Auftakt des Wilhelmsburger Open-Airs beginnt es zu regnen. Doch die rund 20.000 Fans, die für den ersten von drei Festival-Tagen angereist sind, lassen sich durch das dampfige Nass nicht vom Feiern abhalten.
Zwar spielen bis Sonntagnacht mehr als 140 Bands, Artists und DJs auf einem Dutzend Bühnen. Doch der eigentliche Star ist das Publikum. Bunt, glitzernd und lebensbejahend. Sie tanzen im Regenponcho oder einfach im BH zur Jogginghose. Der Mix aus hafen-romantischer Industriekulisse, Musik und Kunst hat sie angezogen. Vor allem aber die weltoffene und akzeptierende Atmosphäre, die das Dockville seit seiner Premiere im Jahr 2007 ausmacht.
MS Dockville 2024: Die schönsten Fotos vom Festival
Dockville 2024 in Hamburg: Warum der eigentliche Festival-Star das Publikum ist
Der Londoner Musiker Hak Baker gibt das Motto für das Wochenende vor: „We gonna do what we like“. Als er mit seiner Band einen furiosen Mix zwischen Soul, Reggae, Folk und Rock anstimmt, zeigt sich sogar die Sonne. Mit seiner rauen Stimme ist er mal seelenvoller Prediger, mal wütend voranpreschender Sänger. Musik, die in die Magengrube geht. Und in die Beine.
Einige Meter weiter raven einige Gäste mit Blick auf Rethespeicher und Hafenbecken vor der Bühne „Klüse“ zu den treibenden House-Klängen von DJ Lenard Klein. Unterdessen bildet sich vor der pink, blau und lila ummantelten „Butterland“-Bühne ein Moshpit zum Punk der Hamburger Combo Get Jealous. Eine turbulente und zugleich äußerst friedliebende Angelegenheit.
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Das Dockville ist seit jeher eine popkulturelle wie utopische Wundertüte. Da lässt sich in der Hängematte baumelnd auf Kunstobjekte schauen oder im Zelt zu Bollywood tanzen lernen. Der junge Wahlhamburger Tjark bringt mit eindringlicher Stimme zu getragenen Beats das Lebensgefühl der Gen Z lässig auf den Punkt: „Die besten Storys kommen raus / Wenn die Sonne hintern Hügel fällt“, singt er in „Kendrick“. Die E-Zigarette an den Bierbecher geklemmt, wummert der Sound ins Herz. Die Berliner Rapperin Wa22ermann, die das Publikum zum Springen und Singen animiert, spricht derweil wohl vielen aus dem Herzen, wenn sie sagt: „Ich liebe Festivals, denn da können wir einfach eine gute Zeit mit unseren Freunden verbringen.“ Beim Dockville klappt das besonders gut.