Hamburg. Christian Thielemann ist krank. Das Konzert mit Lang Lang und der Staatskapelle Dresden übernimmt eine prominente Kollegin.

Gerade erst hatte Christian Thielemann in Berlin das Programm seiner ersten Saison als Nachfolger Daniel Barenboims an der Spitze der Staatsoper verkündet, nun aber meldet er sich krank, ausgerechnet für die Abschiedstournee mit der Staatskapelle Dresden. Er habe sich bereits bei der Pressekonferenz nicht gut gefühlt, hieß es. Der scheidende Chefdirigent müsse die Leitung kurzfristig krankheitsbedingt abgeben, teilte das Dresdner Orchester jetzt mit. Damit wird Thielemann also auch für das Konzert am 1. Juni im Großen Saal der Elbphilharmonie ausfallen. Dort sollte er ein Programm dirigieren, in dem Lang Lang das G-Dur-Klavierkonzert von Ravel spielen wird.

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Die litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla springt am 1. Juni beim Elbphilharmonie-Konzert der Staatskapelle Dresden für deren erkrankten Noch-Chefdirigenten Christian Thielemann ein.
Die litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla springt am 1. Juni beim Elbphilharmonie-Konzert der Staatskapelle Dresden für deren erkrankten Noch-Chefdirigenten Christian Thielemann ein. © Ben Ealovega | Ben Ealovega

Für Thielemann sprängen „zwei weltweit führende Dirigentinnen“ ein, hieß es aus Dresden: Die Litauerin Mirga Gražinytė-Tyla stehe bei den Konzerten mit Pianist Lang Lang zu Pfingsten in der Semperoper sowie am 29. Mai in Wien und am 1. Juni in Hamburg am Pult. Ihr Staatskapellen-Debüt im letzten Herbst war ebenfalls ein Einspring-Termin gewesen. Die Französin Marie Jacquot übernimmt bei den Europa-Gastspielen in Paris, Essen, Köln und nochmals Wien.

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Elbphilharmonie: Karten behalten ihre Gültigkeit

Das Programm im Elbphilharmonie-Konzert ändert sich nicht grundlegend: Neben dem Ravel-Klavierkonzert mit Lang Lang bleibt auch dessen „Ma mère l‘oye“ auf den Notenpulten. Statt Debussys „Ibéria“ aus den „Images“ dirigiert Gražinytė-Tyla dessen „La mer“, statt Ravels „La Valse“ endet der Abend mit dessen „Daphnis et Chloé“-Suite Nr. 2. Gražinytė-Tyla, 2016 bis 2022 Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra, gilt als Kennerin des französischen Repertoires. Jacquot, erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker und ab 2026 Chefdirigentin des WDR Symphonieorchesters, debütierte im Adventskonzert 2022 bei der Staatskapelle. Anfang Juli gibt Thielemann seine Abschiedskonzerte als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle mit der 8. Symphonie von Mahler. Ende August tritt der Italiener Daniele Gatti seine Nachfolge an.

Die Karten für das ausverkaufte Elbphilharmonie-Konzert (evtl. Restkarten an der Abendkasse) behalten ihre Gültigkeit, teilte der örtliche Veranstalter ProArte mit.