Hamburg. Zum dritten Mal war das Indie-Label aus Manchester an der Elbe. Dabei wurde ein buntes Programm geboten, das nicht jeden begeisterte.

Das Label Gondwana fühlt sich wohl in der Elbphilharmonie. Zum dritten Mal veranstaltet das Indie-Label aus Manchester an der Elbe einen Abend mit drei seiner Ensembles und Künstlerinnen. Der Zuspruch ist enorm, der große Saal ist ausverkauft, was vor allem am Portico Quartet liegt. 2005 wurde die Gruppe in London gegründet und hat sich seitdem einen Namen mit ihrer einzigartigen Mischung aus Jazz und Ambient gemacht.

Elbphilharmonie: Gondwana verstärkt sich um Streichquartett

Bei dem aktuellen Konzert spielt Portico das 2021 komponierte dreiteilige Stück „Terrain“. Verstärkt haben sich die vier Musiker um ein Streichquartett. „Terrain“ ist weniger Jazz, dafür umso mehr Minimalismus. Delia Stevens eröffnet das Stück mit einem rhythmischen Motiv an den Hang-Trommeln, zwei Halbkugel-Segmenten aus Blech.

Hoch konzentriert spielt sie zehn Minuten lang die immer gleiche Sequenz, im zweiten Teil wechselt sie zum Klavier und spielt dort die gleiche Tonfolge. Duncan Bellamy am Schlagzeug, Saxofonist Jack Wyllie, Keyboarder Taz Modi und die Streicher gesellen sich hinzu und schichten im Laufe der 50 Minuten dauernden Komposition weitere Motive und horizontale Klangflächen hinzu. Im dritten Teil steigert sich die Intensität enorm, um zum Ende hin ganz leise auszuklingen.

Gondwana: Warum das Publikum mit einer Künstlerin fremdelte

Eröffnet wird der Abend von der Pianistin und Sängerin Caoilfhionn Rose. Der unaussprechlich wirkende Name wird übrigens einfach „Keelin“ ausgesprochen. Rose hatte ihre Band sowie die Saxofonistin Jasmine Myra als Gast mitgebracht.

Die Musikerin aus Manchester ist eine experimentelle Künstlerin, die Dream-Pop, Ambient-Jazz und traditionellen Folk zu einer ungewöhnlichen Melange zusammengießt. Das Publikum fremdelt allerdings etwas mit den Stücken der jungen Künstlerin.

Spannender wird es im Mittelteil des Label-Abends. Der gehört der aus Estland stammenden und jetzt in London lebenden Komponistin und Pianistin Hanakiv. „Goodbyes“ heißt ihre Debüt-Album, darauf finden sich Stücke, die sowohl von Arvo Pärt als auch von Björk und Aphex Twin beeinflusst sind.

Elbphilharmonie: Stimmiges Klangbild mit Klavier und Saxofon

Zusammen mit der Saxofonistin Pille-Rite Rei breitet Hanakiv eine 30 Minuten lange Klanglandschaft aus, bei der sie immer wieder einzelne Motive loopt und das Zusammenwirken von Saxofon mit Klavier und Synthesizer ein abwechslungsreiches Klangbild erzeugt.

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Freunde von Gondwana können sich bereits auf das nächste Konzert in der Elbphilharmonie freuen. Am 19. April 2025 gastieren wieder Künstler des Manchester-Labels im Konzerthaus an der Elbe.