Hamburg. Die Schauspielerin und Sängerin hat viele Talente. Als Podcasterin beschäftigt sie sich jetzt mit psychologischen Themen.

Neele Fromm

Durch ihre Rolle in den „Bibi & Tina“-Filmen wurde Lina Larissa Strahl zum Star. Daneben war sie aber auch schon früh Sängerin und legte 2016 mit „Official“ ihr erstes Album vor. Mit „R3bellin“ schaffte sie es 2018 sogar bis auf Platz zwei der deutschen Charts. Sie ging erfolgreich auf Konzerttourneen, arbeitet als Synchronsprecherin und nahm in diesem Jahr an der RTL-Show „Let‘s Dance“ teil, wo sie mit ihrem Tanzpartner Zsolt Sándor Cseke den elften Platz belegte. Ein ganz aktuelles Projekt, das der 26-jährigen Hamburgerin besonders am Herzen liegt, ist ihr Podcast „Fühl ich“, in dem es unter anderem um Beziehungsprobleme und psychische Krisen geht.

Lina Larissa Strahl: „Wir müssen lernen, Stress loszulassen“

Frau Strahl, Sie sind derzeit auf eher überraschendem Gebiet unterwegs und haben jetzt einen Podcast mit dem Titel „Fühl ich“ gestartet. Unlängst erschien die erste Folge. Es ging um Angststörungen, zu Gast war die Psychologin Stefanie Stahl. Warum haben Sie sich dazu entschieden, Ihre Erfahrungen mit psychischer Erkrankung so offen zu teilen?

Lina Larissa Strahl: Weil ich gefühlt habe, dass es mir jetzt und damals gutgetan hätte, jemanden zum Zuhören zu haben, der mich begleitet und aufklärt. Wichtig ist dabei der wissenschaftliche Input von Stefanie Stahl. Ich hoffe, dass Leute so zum Reflektieren angeregt werden und vor allem dazu, sich nicht allein zu fühlen.

Lina Larissa Strahl: „Ich nehme alles mit, was junge Menschen beschäftigt“

Haben Sie schon Reaktionen auf den Podcast bekommen?

Ja, auf Social Media ist die Community sehr positiv gestimmt. Inzwischen bin ich auch auf der „Entdecken“-Seite bei Spotify gelandet. Das freut mich sehr, denn ich begebe mich mit dem Podcast ja auch auf eine neue Reise.

Lina Larissa Strahl hat den Podcast „Fühl ich“ gestartet.
Lina Larissa Strahl hat den Podcast „Fühl ich“ gestartet. © SWR/Das Ding | SWR/Das Ding

Können Sie uns einen kleinen Einblick geben, welche Themen in Zukunft anstehen oder auf welche Gäste Sie sich freuen?

Ich habe noch mehr Unterstützung aus der psychologischen Ecke. Und ich habe auch noch einen besonderen Gast dabei, aber dazu kann ich noch nicht so viel verraten. Der Podcast thematisiert vieles, von Angst, über fehlenden Selbstwert, bis hin zu Liebeskummer oder Beziehungen generell. Ich nehme eigentlich alles mit, was junge Menschen beschäftigt.

Nehmen Sie psychische Gesundheit gerade als ein Trend-Thema wahr?

Der Begriff „Trend“ hat zwar einen negativen Beigeschmack, aber regt auch dazu an, dass über wichtige Themen in neuen Tönen gesprochen wird. Aktuell gehen viele Videos über ADS in den sozialen Medien viral, die einen auch zum Lachen bringen können. Natürlich wird so aber auch Halbwissen verteilt. Deshalb glaube ich, dass professionelle Hilfe und Diagnosen sehr wichtig sind.

Lina Larissa Strahl: „Ich habe auf dem Album reflektiert, wie es früher war“

Emotionen des Erwachsenwerdens sind auch auf Ihrem aktuellen Album „24/1“ vertont: In den Songs „Klippe“ und „Lost Kids“ geht es um Herzschmerz nach einer gescheiterten Beziehung. Und um das Aufwachsen in einer Provinz, wo Sie Ihre erste Zigarette vorm Hauseingang rauchen. Wie viel Wahrheit steckt in diesen Zeilen?

Es steckt viel Wahres in dem Album, das war ein bisschen wie Tagebuch schreiben. Ich habe auf dem Album reflektiert, wie es früher war. Und wie es mir jetzt mit Gefühlen geht, die in meiner Jugend schon aufgekommen sind, aber mich im Erwachsenenalter immer noch begleiten. Da gibt es keinen musikalischen Filter mehr.

Wie würden Sie Ihre musikalische Entwicklung beschreiben?

Ich habe zwischen dem dritten und vierten Album eine Pause eingelegt, die mir gutgetan hat. Ich versuche, mich zu finden und leiten zu lassen von dem, was ich gerade fühle. Ich bin gespannt, wo mich der Weg hinführt. Es wird auch definitiv dieses Jahr noch mehr Musik erscheinen.

Lina Larissa Strahl: „Es ist wichtig, Ruhephasen einzuhalten“

Wie schaffen Sie es bei all den vielfältigen Projekten, bei sich zu bleiben und auf sich zu achten?

Ich bin nicht die Beste darin. Aber ich bin mittlerweile schon elf Jahre dabei und habe langsam gelernt, wie ich meine Grenzen setze und was ich brauche. Es ist wichtig, Ruhephasen einzuhalten. So was wie nachts schlafen im besten Fall (lacht), obwohl das auch nicht immer klappt. In ruhigen Phasen treffe ich mich mit Freunden und schaue gerne auf langen Zugfahrten meine Lieblingsserien. Oder ich bin einfach mal nur für mich. Ich glaube, wir müssen alle in unserem Arbeitsalltag versuchen, diesen Stress auch wieder loszulassen.

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Der erste „Bibi & Tina“-Film ist bereits vor zehn Jahren erschienen – trotzdem identifizierten Sie viele Menschen immer noch mit Ihrer Rolle als Bibi Blocksberg.

Klar, es ist noch häufig Thema, und ich bin für die Rolle sehr dankbar, weil das eine ganz schöne Zeit war. Sie hat mich dahin gebracht, wo ich gerade bin, und jetzt ist es für mich Zeit, an meinen neuen Projekten zu arbeiten.

Der Podcast:„Fühl ich“ ist auf allen gängigen Portalen zu hören