Hamburg. Die Band um Frank Spilker bewies beim ausverkauften Konzert erneut, dass es zurzeit kaum eine bessere Rockgruppe in Hamburg gibt.

Muss man über Die Sterne eigentlich noch viel sagen? Seit mehr als 30 Jahren existiert die Band um Sänger und Gitarrist Frank Spilker und man darf festhalten, dass es zurzeit kaum eine bessere Rockgruppe in Hamburg gibt. Den Beweis traten die Sterne gerade mit zwei ausverkauften Konzerten im Knust an, außerdem haben Spilker und Co. mit „Grandezza“ gerade ein Best-of-Album veröffentlicht, das diesen Namen wirklich verdient. Jedes der 19 Stücke darauf ist ein Kracher, angefangen bei „Wichtig“ aus dem Debütalbum 1993 bis zu „Hallo Euphoria“, dem Titelsong der 2022 erschienenen Platte.

Die Sterne: „Was hat dich bloß so ruiniert“ ist der große Klassiker

Im Knust beginnen Die Sterne ihren 90-minütigen Auftritt mit „In diesem Sinn“, einer Uptempo-Nummer und der Bonus-Track auf „Grandezza“. Dann geht es mit viel Tempo und Energie weiter und die Sterne zeigen, dass die Hamburger Schule auch Tanzmusik kann. „Nur Flug“, „Der Sommer in die Stadt wird fahren“ und „Trrrrmmer“ sind drei Beispiele für mitreißende Grooves. Die Fans im Knust sind davon euphorisiert und singen jeden Refrain mit. Aktuell spielen neben dem Gründer Spilker die Keyboarderin Dyan Valdés, Bassist Phillip Tielsch und Schlagzeuger Jan Philipp Janzen bei den Sternen.

Eine weitere herausragende Qualität der Sterne-Songs sind Frank Spilkers lakonische und auf den Punkt gebrachten kritischen Texte. „Universal Tellerwäscher“ und „Fickt das System“ sind nur zwei Beispiele für seinen Blick auf die Welt. Bei „Fickt das System“ singt er den Text so schnell wie ein Rapper, die Liveversion ist viel wilder als die Studioaufnahme, Die Sterne steigern sich in eine lange Instrumentalpassage und schneiden den 80er-Jahre-Disco-Hit „Last Night A DJ Saved My Life“ in ihr eigenes Lied. Hamburg findet in Spilkers Texten natürlich auch statt. Anders als in anderen Städten, in denen Die Sterne bei der laufenden Tournee gastieren, weiß das Knust-Publikum genau, was Spilker mit „Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt“ meint.

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Das populärste Lied der Sterne ist immer noch „Was hat dich bloß so ruiniert“. Die Fans erwarten es und deshalb taucht es auch auf der aktuellen Setliste auf – im Zugabenteil. Jeder im Saal kennt es und jeder singt es mit. Und nicht nur den Refrain, sondern den ganzen Text. Zum Schluss dieses großartigen Konzertabends spielen Die Sterne „Du musst gar nichts“, einen weiteren Spilker-Song für Hirn und Füße. Am Ende nur glückliche Gesichter, die in die Nacht strömen. Mal schauen, was St. Pauli zu bieten hat.