Hamburg. Zeitfenster-Tickets wurden verknappt, um den Besuch zu entspannen. Auch mit Flextickets haben kunstinteressierte Besucher jetzt Pech.
Es klingt ein bisschen lustig auf der Website der Hamburger Kunsthalle. In der Information zum Ausstellungsbesuch der Caspar-David-Friedrich-Ausstellung heißt es noch: „Wir freuen uns, Sie bei unserer Jubiläumsausstellung ‚Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit‘ begrüßen zu dürfen. Damit Ihr Aufenthalt von Anfang an reibungslos und angenehm verläuft, haben wir wichtige Informationen, die bei der Planung Ihres Aufenthalts behilflich sein werden, zusammengestellt.“ Und dann: „Bitte beachten Sie, dass die Tickets für einen Ausstellungsbesuch restlos ausverkauft sind.“
Im weiteren Verlauf werden alle Kategorien für einen möglichen Kartenverkauf aufgeführt – Ticket-Verkauf an der Museumskasse, Zeitfenstertickets, Flextickets, Kunstmeilenpass, KulturPass, Kinder & Jugendliche, Reduzierte Tickets –, danach folgt der Hinweis in Klammern „ausverkauft“. Nichts geht mehr in der Galerie der Gegenwart. Wer jetzt noch ein Ticket sicher zu Hause oder auf dem Smartphone liegen hat, hat Glück gehabt. So formulierte es auch Kunsthallen-Direktor Alexander Klar in dieser Woche bei einer Veranstaltung in seinem Haus.
Kunsthalle Hamburg: Caspar-David-Friedrich-Ausstellung ist restlos ausverkauft
Nach dem Ärger vieler Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Kunst für eine neue Zeit“ (Abendblatt berichtete) hatte die Kunsthalle reagiert und nicht nur die Öffnungszeiten an Donnerstagen, Freitagen und Sonnabenden ab März erweitert und die Gruppengrößen reduziert, sondern auch die Kontingente für die online noch zu buchenden Zeitfensterkarten stark reduziert: Die drei über den Tag verteilten Slots wurden jeweils um ein Drittel verknappt. Bei vormals 1000 Karten pro Slot eine ganze Menge. Und auch die Flextickets, mit denen Gäste die Möglichkeit haben, spontan in die Ausstellung zu kommen, sind nun alle weg. Man wolle damit „die Zeitfenster entspannen“, heißt es aus der Pressestelle.
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Da tröstet es vielleicht, dass die Kunsthalle vor wenigen Tagen einen kostenlosen virtuellen 360-Grad-Rundgang durch die Ausstellung auf ihrer Website veröffentlicht hat. Und wer dieses Mal keine Karte für die Friedrich-Schau ergattert hat, bekommt demnächst gleich noch zweimal die Gelegenheit, die Werke des bedeutenden Romantik-Malers zu besichtigen: Vom 19. April bis 4. August läuft in der Alten Nationalgalerie Berlin die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“. Das Albertinum und das Kupferstich-Kabinett in Dresden würdigen den Künstler zu seinem 250. Jubiläum mit der Ausstellung „Wie alles begann“ vom 24. August bis zum 5. Januar 2025 beziehungsweise 17. November. Für beide Schauen gibt es noch genügend Karten.