Hamburg. Das Rhythmus-Spektakel ist zurück in Hamburg. Auf Kampnagel wird es laut, lustig und lässig. Am Ende macht selbst das Publikum Radau.
Auf Kampnagel wird kräftig durchgefegt. Die Putzkolonne allerdings ist eine mit ausgeprägtem Rhythmusgefühl: Zum Auftakt des energiegeladenen Krach-und-Getöse-Spektakels „Stomp“ schwingt, knallt, schiebt und klopft die vielfach ausgezeichnete britische Percussion-Truppe ihre Schrubber über die Bühne der großen K6-Halle.
Und das ist nur der bescheidene Anfang. Vor einer Schrottplatzkulisse, in der sich Titus Jonas wohlfühlen würde, wird gestampft und gesteppt, getrampelt und getrommelt, geknistert und geklatscht, geschliffen und gekratzt. Die acht Ensemblemitglieder, sechs Männer und zwei Frauen, dreschen wirklich auf alles ein, was ihnen vor die Klöppel, vor die Hände, vor die Füße fällt. Nicht nur Baumarkt-Afficionados – denen aber besonders – dürften anhand der Show-Utensilien die Augen übergehen. Und erst recht die Ohren!
„Stomp“ auf Kampnagel: Lärm as Lärm can
Da gibt es sirrende Schläuche und tönende Rohre, riesige Fässer und kleine Streichholzschachteln, scheppernde Blechdeckel und donnernde Plastiktonnen. Kehrbleche, Koffer, Kisten – alles wird aufs Wummer-Potenzial abgeklopft. Und wer schon einmal wegen liegen gebliebener Pizzakartons ein schlechtes Gewissen bekam oder sich um die Zukunft von Printzeitungen sorgt: Auch Altpapier ist Schlagwerk-Material von Feinsten. Jedenfalls, wenn man so fantasievoll und verspielt damit umzugehen weiß wie die Trommler von „Stomp“. Lärm as Lärm can.
Das Timing ist beeindruckend, die Crew extrem gut aufeinander eingespielt. Präzise und trotzdem lässig arbeitet sie sich durch die zudem oft brüllend komischen Nummern. „Stomp“ ist nicht zum ersten Mal in Hamburg zu Gast, aber jedes Mal kommt etwas Neues hinzu. Da schnappen und klicken Feuerzeuge in einer originellen Reihen-Choreografie, es werden Waschbecken umgeschnallt, leere Chipstüten und ausgediente Skischuhe bekommen einen frischen Verwendungszweck. Bis die Schlagwerker auf dem Höhepunkt ihres Schaffens buchstäblich in den Seilen hängen. Lautstark, versteht sich.
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Am Ende macht selbst das Publikum Radau. Im Takt schnippen und klatschen funktioniert dabei nicht halb so gut wie die ausgelassene Variante: Riesenapplaus und begeistertes Gejohle. Wer das Poltern immer schon Profis überlassen wollte: „Stomp“ ist noch bis zum 18. Februar in der Stadt.