Hamburg. Der italienische Cantautore brachte in die Altonaer Fabrik seine Musik, jede Menge alte Fotos und plauderte über Konstantin Wecker.

In Hamburg und in der AltonaerFabrik ist Pippo Pollina in den vergangenen Jahren häufig aufgetreten. „Es ist wie ein Stück Heimat. Alles hier ist sehr vertraut“, sagt er. Doch anders als früher gastiert der Cantautore aus Palermo zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder mit einem Soloprogramm und alten und neuen Liedern seines gerade veröffentlichten 25. Albums „Nell‘Attimo“.

Um einen abwechslungsreichen Abend hinzubekommen und nicht nur Song an Song zu reihen, ist Pollina tief in sein Archiv gestiegen und hat eine ganze Reihe von Fotos und jahrzehntealten Videos zutage gefördert, die ihn mit anderen Künstlern zeigen, mit denen er in seiner seit mehr als 40 Jahre dauernden Karriere zusammengearbeitet hat.

Konzert in Hamburg: Pippo Pollina zeigt DDR-Interview bei Auftritt in Fabrik

Konstantin Wecker zählt zu diesen Kollegen (Pollina: „Er hat auf der Bühne so viel Energie, dass er schwitzt wie ein Brunnen“); mit Georges Moustaki hat er zusammen musiziert und auch mit dem Schweizer Künstler Linard Bardill, der auf Rätoromanisch singt. Eine Sprache, die auch Pollina beherrscht.

Pollina ist ein großer Poet, aber auch ein kämpferischer und links eingestellter Künstler. Das brachte ihm vor 40 Jahren eine Einladung zu einem Festival in die DDR ein – inklusive eines ausführlichen Fernsehinterviews, das er seinem Hamburger Publikum ebenfalls vorführte. „95 Prozent dessen, was ich gesagt habe, wurde allerdings vernichtet“, kommentiert er diese Episode schmunzelnd.

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Sein treues Hamburger Publikum ist begeistert von den Liedern, zu denen Pollina sich auf der Gitarre und am Klavier begleitet, und den vielen Anekdoten, die er auf Deutsch mit einer leichten schweizerischen Färbung erzählt. Deutsch spricht der Sizilianer, weil er seit vielen Jahren in der Schweiz lebt. Damit auch jeder in der Fabrik die italienischen Texte verstehen kann, laufen sie auf der Videowand im Bühnenhintergrund in deutscher Übersetzung mit und ermöglichen so eine größere Nähe zu diesem charmanten und sympathischen Künstler.

Ein bisschen Werbung in eigener Sache macht Pollina auch: Sein nächster Auftritt in Hamburg steht nämlich schon fest. Am 18. Januar 2025 wird er mit dem Sinfonieorchester des Musikschule Konservatoriums Zürich in der Laeiszhalle auftreten. Schon jetzt gibt es Karten unter www.elbphilharmonie.de.