Hamburg. Das NDR Elbphilharmonie Orchester begeistert mit Disneys Filmmusiken zum Mitsingen. Warum Reinrufen hier mal erlaubt ist.

„Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ – was könnte an einem winterlich-sonnigen Sonntagvormittag besser passen als diese bärenstarke Weisheit aus Disneys „Dschungelbuch“? Dachte sich auch das NDR Elbphilharmonie Orchester, das unter dem Dirigat des gebürtigen Ukrainers Sasha Yankevych bei seinem Familienkonzert im nahezu voll besetzten Großen Saal zwischendurch jedoch auch richtig rasant aufspielte.

Spoiler: Und wenn das wohl kritischste Publikum der Welt, mindestens aber Hamburgs, nach einer guten Stunde stehend Applaus spendet und die begleitenden Eltern und Großeltern anfleht, bitte jetzt noch nicht nach Hause zu müssen, dann kamen das Programm aus Disneys Filmmusik-Klassikern und das NDR Elbphilharmonie Orchester „Supercalifragilisticexpialigetisch“ (so der offizielle Titel) gut an.

Elbphilharmonie: Familienkonzert als „musikalischer Spaziergang durch Disneyland“

Los ging dieser „musikalische Spaziergang durch Disneyland“ mit „Alice im Wunderland“: Von der Titelmelodie über den Hasen, der beim Blick auf die Uhr feststellt, dass es doch schon „zu spät“ ist, bis zum „Marsch der Karten“ war es ein kurzweiliger Beginn.

„Supercalifragilisticexpialigetisch“ aus Mary Poppins war der Titel des Familienkonzerts.
„Supercalifragilisticexpialigetisch“ aus Mary Poppins war der Titel des Familienkonzerts. © Vanessa Seifert | Vanessa Seifert

Vor allem auch durch ihre wundervolle, teils pantomimisch motivierte Moderation zog NDR-Redakteurin Christina Dean die kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann, inspirierte sie zum Mitmachen und vor allem zum Mitsingen. So sang das Publikum auch die erste Strophe von „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“, die zweite wurde dann von Sopranistin Catherina Witting und Bariton Dávid Csizmár vorgetragen.

Elbphilharmonie: Drei Nachwuchsdirigenten durften den Einsatz geben

Auf King Louis‘ „Ich wäre gern wie du“ und fünf weitere „Dschungelbuch“-Hits (angereichert mit Instrumentenkunde) folgte der schmissige „Mickey Mouse March“, für den rund 25 kleine Gäste ihre Plätze verlassen und sich auf der Bühne zu einer Polonaise zusammenfinden durften – natürlich allesamt weiß behandschuht, denn es war ja eine Hommage an die berühmteste der Disney-Figuren.

Für „Bibbidi Babbidi Bu“, den magischen „Cinderella“-Song, wurden dann drei Nachwuchsdirigenten gesucht, die zunächst dem Publikum und dann dem NDR Elbphilharmonie Orchester mit einem schwungvollen Überraschungssprung den jeweiligen Einsatz geben durften.

Elbphilharmonie: Still ist es im Großen Saal bei anderen Konzerten

Und ist es sonst im Großen Saal ehrfürchtig still, so ruft bei einem Familienkonzert auch mal ein kleiner Junge Richtung Bühne: „Hey, meine Schwester will auch!“

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Nach der Ouvertüre aus „Mary Poppins“ und dem namensgebenden Zungenbrecher „Supercalifragilisticexpialigetisch“, den das junge Publikum jedoch mehrheitlich fehlerfrei beherrschte, endete ein gelungener Vormittag. Oder wie Balu singt: „Denn mit Gemütlichkeit kommt auch das Glück zu dir.“