Hamburg. Star-Pianist wollte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester alle drei Bartók-Klavierkonzerte spielen, nun bleibt es bei einem.
In wenigen Tagen sollte die ausgiebige Reise des NDR Elbphilharmonie Orchesters in den „Kosmos Bartók“ beginnen, vom 2. bis zum 10. Februar erkunden mehrere Konzerte das Schaffen und die Stilvielfalt des Komponisten, der zu den vielseitigsten des 20. Jahrhunderts zählt.
Ein zentraler Aspekt dabei wurde nun aber, sehr kurzfristig und mit einer überraschenden Begründung im Kleingedruckten, aus dem Programm entfernt: Der Pianist Igor Levit wird nicht mehr – wie ursprünglich geplant – innnerhalb weniger Tage alle drei Klavierkonzerte Bartóks unter der Leitung von NDR-Chefdirigent Alan Gilbert im Großen Saal der Elbphilharmonie spielen. Sondern einzig und allein, und aus „künstlerischen Erwägungen“, das Konzert Nr. 3, und zwar mehrfach, am 2., 4., 9. und 10. Februar.
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Diese Programmänderung kam so plötzlich, dass sie auf der eigenen Homepage des international viel gebuchten Pianisten bislang noch nicht korrigiert wurde. Im Anschluss an die Auftritte in Hamburg gehen Levit, Gilbert und das Orchester auf eine kurze Tournee mit Terminen in Spanien und Deutschland, ebenfalls mit dem 3. Bartók-Konzert im Reisegepäck.
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Genauere Angaben zu den kurzfristig aufgetauchten Beweggründen machte der NDR auf Abendblatt-Anfrage am Montag nicht. Zur Programmänderung und dem Umgang damit hieß es: „Alle Konzerte mit Igor Levit sind bereits ausverkauft. Die Analyse der Kartenkäufe zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Kartenkäufer wegen des Solisten und nicht wegen der Werke gekauft hat. Daher haben wir uns entschlossen, am Solisten festzuhalten. Nach wie vor präsentiert der NDR im Festival ‚Kosmos Bartók‘ mehr als zwölf verschiedene Werke des Komponisten und gibt damit einen sehr guten Überblick über dessen Schaffen. Alle Kartenkäufer sind bereits informiert und haben auf Wunsch die Möglichkeit, die Karten zurückzugeben, und zudem die Einladung zu einem weiteren Konzert erhalten.“