Sängerin feiert ihr „Best Ott“ und begeistert mit überraschendem Finale. Besonders aber mit Infos aus ihrem Privatleben.

  • Kerstin Ott spielte am 1. Advent ihr Konzert in Hamburg
  • Für die Fans gab es neben einem Special Guest auch eine überraschende zweite Zugabe
  • Bei ihrem Auftritt sorgte die Sängerin mit privaten Aussagen über ihre Familie für einen echten Gänsehautmoment

Hamburg. Nach dem ausverkauften Hamburg-Konzert von Beatrice Egli im Stage Operettenhaus bieten die vielen abgehängten Ränge der Barclays Arena am Sonntagabend ein eher trauriges Bild. Davon beeindrucken lassen sich die Fans, die Tickets gekauft hatten, aber nicht. Denn Kerstin Ott ist mit ihrer „Best Ott Tour“ in der Stadt.

Für große Showeinlagen und glamouröse Outfitwechsel ist die Sängerin eher nicht bekannt und macht auch in der Hansestadt keine Ausnahme – jedenfalls nicht bis zum großen Finale. Dafür freut sich das Publikum über eine warme Begrüßung, und das im komplett schwarzen Bühnenlook. „Ist das geil, heute zu Hause zu sein!“, sagt die Sängerin.

Kerstin Ott begrüßt Fans in Hamburg mit Trinksprüchen

Chaotisch, liebevoll soll der Abend werden, kündigt Ott an. Ihre Aussage bestätigt sie sogleich, indem sie „Zicke zacke zicke zacke“ und „Prost, ihr Säcke“ ins Mikrofon ruft. Die passenden Antworten dazu kennen in der Barclays Arena alle.

Anschließend gibt‘s ihren Song „Schau mal“ mit Solo-Trommeleinlage eines Bandmitglieds. Begeisterung im Publikum. Trotz Sitzplätzen stehen alle und klatschen.

Kerstin Ott sorgt für emotionalen Moment in Barclays Arena

Dann wird es emotional in der Arena. Ott hat sich zu ihrem Gitarristen auf die Bühne gesetzt und macht ihrer Familie eine kleine Liebeserklärung: „Ich bin schon so viele Jahre mit meiner Frau Karolina zusammen. Gemeinsam haben wir zwei total großartige Kinder großgezogen“, sagt sie. Das Publikum zeigt sich begeistert.

Die Sängerin Kerstin Ott eröffnet ihr Konzert in der Barclays Arena in Hamburg mit den Worten: „Ist das geil, heute zu Hause zu sein!“
Die Sängerin Kerstin Ott eröffnet ihr Konzert in der Barclays Arena in Hamburg mit den Worten: „Ist das geil, heute zu Hause zu sein!“ © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

Ihr Privatleben hält Kerstin Ott vor allem aus den sozialen Netzwerken lieber heraus. Beim Konzert spricht sie dann über den Auszug ihrer ältesten Tochter und darüber, dass ihre 14-Jährige noch bei Ott und ihrer Frau wohne – ein wenig wehmütig muss sie schließlich einräumen: „Die Zeit geht so unfassbar schnell vorbei.“ Es ist ein echter Gänsehautmoment, und ein Blick ins Publikum zeigt: Hier befinden sich anscheinend viele in einer ähnlichen Gefühlslage.

Später erfahren die Fans dann noch mehr über die Anfänge ihrer Beziehung. Als Ott erzählt, was sie für ihre große Liebe getan hat, gibt es Lacher aus dem Publikum. Unter anderem erinnert sich die Entertainerin daran: „Ich bin sogar eine Dachrinne hochgeklettert, und ihr wisst, wie sportlich ich bin.“

Marina Marx dreht bei Kerstin-Ott-Konzert auf

Um kurz vor 21 Uhr kommt dann Special Guest Marina Marx auf die Bühne. Sie ist die Ein-Frau-Vorband während der Show. Im kurzen schwarzen Kleid, mit blonder Mähne und hohen Schuhen liefert Marx das Kontrastprogramm zu ihrer Gastgeberin in Sachen Bühnenpräsenz. Während Ott hinter die Bühne verschwindet, legt die Schlager-Newcomerin mit einer Coverversion von Tina Turners „Rollin On The River“ los. Zwischen ihren eigenen, mit großen Emotionen vorgetragenen Songs gibt es auch immer wieder überschwängliche Danksagungen an Kerstin Ott.

Nach rund 15-minütiger Pause ist Ott zurück auf der Bühne – dann aber doch mit neuem Outfit. Das schwarze Oberteil hat sie gegen ein weißes getauscht.

„Zicke zacke zicke zacke“, ruft Kerstin Ott in Hamburg. Die Fans in der Barclays Arena kennen die Antwort auf diesen Ruf.
„Zicke zacke zicke zacke“, ruft Kerstin Ott in Hamburg. Die Fans in der Barclays Arena kennen die Antwort auf diesen Ruf. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

Kerstin Ott überzeugt mit Normalität

Sie mag zwar nicht die Frau der vielen Worte sein, aber dass Kerstin Ott die Bühnennervosität ihrer Karriereanfänge abgelegt hat, wird deutlich. Und so scheint sie im Laufe des Abends aufzutauen, und sie lässt sich auch immer wieder zu einigen flotten Sprüchen in Richtung Publikum hinreißen, bevor sie ihr „Best Ott“-Programm weiter abspult.

Das große Rumhüpfen überlässt sie lieber Special Guest Marina Marx und schafft es trotzdem, mit ihrer unaufgeregten und herzlichen Art eine Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen.

Statt Pyrotechnik und aufwendigem Bühnenbild gibt es jede Menge bunte Lichter und ein Podest, auf dem Ott im Laufe des Konzerts ein Stück nach oben fährt. Ihre gute Laune färbt ab. Ihre Songs zum Mitsingen tun ihr Übriges.

„Die immer lacht“ in Hamburg: Kerstin Ott kann sich Grinsen nicht verkneifen

Gegen 21.30 Uhr greift Ott dann selbst zur Gitarre und spielt das Lied, auf das wohl alle gewartet haben. Das Publikum singt textsicher und weitgehend im Stehen mit – „Die immer lacht“.

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Kurz vor Ende des Konzerts wird der Moment allerdings durch ein Husten im Publikum jäh gestört. Einige Fans lachen – und auch Ott kann bei dieser Publikumsreaktion nicht ernst bleiben. Grinsend wendet sie sich vom Mikrofon ab und setzt mit dem Gesang für einen Moment aus, bevor sie ihren Kulthit unter lautem Klatschen zu Ende bringt.

Ihre Zugabe singt Kerstin Ott dann inmitten ihrer Fans im Zuschauerraum. Für ihren wirklich letzten Song und das ganz große Finale fährt die Sängerin dann buchstäblich noch mal ganz groß auf – mit „Nachts sind alle Katzen grau“, überdimensionaler Mieze zum Aufblasen und bunten Ballons, die durchs Publikum fliegen. „Dieser Abend wird mir noch lange in Erinnerung bleiben“, sagt Ott und sorgt mit ihrem opulenten Abgang dafür, dass das Publikum ganz ähnlich empfindet.