Hamburg. Der Gründer des Schleswig-Holstein Musik Festivals ist trotz des Überfalls auf die Ukraine weiterhin in Russland aktiv. Das hat Folgen.
Der Dirigent und Pianist Justus Frantz ist beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF), das er 1986 gründete, unerwünscht. Das meldet „Der Spiegel“.
Grund hierfür sind Frantz’ Beziehungen nach Russland: Er dirigierte 2022 nach dem Überfall auf die Ukraine dort und war im vergangenen Sommer außerdem als Juror zum Tschaikowsky-Wettbewerb nach Moskau gereist.
Justus Frantz ist beim SHMF nicht mehr erwünscht – wegen Russland
Die SHMF-Leitung hatte die Causa bisher nicht kommentiert, sondern vielmehr nach „Spiegel“-Angaben mitgeteilt: „Wir bevorzugen es, über Dinge zu sprechen, die im Rahmen unseres Festivals stattfinden.“ Über „nicht geplante Ereignisse“ zu reden, sei „nicht zielführend“.
Doch da sich Justus Frantz nun im Nachrichtenmagazin darüber beschwert, dass ein angekündigtes Gespräch mit SHMF-Intendant Christian Kuhnt und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther nicht zustande gekommen sei, reagiert Kuhnt deutlich: Er selbst und Carl Hermann Schleifer, der Vorsitzende des Festival-Vereins, hätten mit Frantz telefoniert. Man habe sich in der Sache allerdings nicht einigen können. Und Kuhnt stellt klar: „Ich sah zu keinem Zeitpunkt die Notwendigkeit, den Ministerpräsidenten einzubinden.“
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Das Kapitel Justus Frantz ist beim SHMF also geschlossen. Der 79-Jährige erklärt im „Spiegel“, er wolle nicht „auf den Knien darum bitten“, wieder eingeladen zu werden.