Die „Person of the Year“ gibt 2024 zwei Konzerte in Hamburg. Chancen an Karten zu kommen sind gering, aber es ist nicht unmöglich.
- Taylor Swift wurde vom Time Magazin zur „Person of the Year“ gekürt – 2024 tritt sie in Hamburg auf
- Die Nachfrage für Tickets zu ihrer Show ist riesig
- Zwischenzeitlich mischte sogar der HSV bei den Verkäufen mit
Hamburg. „Meine Frau ist ein großer Fan und ich würde ihr gerne die Tickets zu Weihnachten schenken. Standort ist egal, ich fahre dafür überall hin“, schreibt ein Mitglied der Facebook-Gruppe „Taylor Swift – The Eras Tour Germany 2024“. Und eine verzweifelte Mutter auf Kartensuche wendet sich an die knapp 3000 Mitglieder der Fan-Gemeinschaft mit den Worten „Meine Tochter ist so traurig. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Tatsächlich war es zum offiziellen Vorverkaufsstart etwa für die beiden Hamburg-Konzerte (23. und 24. Juli 2024) des US-Superstarsgar nicht so einfach, an Tickets zu kommen. Kaufwillige mussten sich vorab registrieren, nach dem Zufallsprinzip wurde dann ein exklusiver Zugangscode zum Vorverkauf verschickt. Wer keinen bekam, landete auf einer Warteliste – oder ging ganz leer aus. Und selbst wer im Juli zu den Glücklichen mit Code gehörte, konnte keineswegs sicher sein, ein Ticket zu ergattern, so riesig war der Andrang.
Taylor Swift in Hamburg: Tickets fürs Konzert zu Weihnachten verschenken? Das wird teuer
Nachdem sich viele notgedrungen mit ihrem Pech abgefunden hatten, kommt nun, einen Monat vor Heiligabend, wieder Bewegung in das Thema. Ein Taylor-Swift-Ticket auf dem Gabentisch: Wäre das nicht das ultimative, unvergessliche Geschenk? Vor allem für einen Swiftie, wie die besonders leidenschaftlichen Fans sich nennen, der sonst gar nichts auf dem Wunschzettel hat? Also beginnt die Jagd aufs Neue – und tatsächlich ist da noch etwas möglich. Jedenfalls, wenn das Geld eher eine Nebenrolle spielt.
So bot etwa der HSV, in dessen Volksparkstadion die Hamburger Konzerte stattfinden werden, gepolsterte Business Seats an, von denen aus der Auftritt der dann 34-Jährigen erlebt werden kann. Im Preis von 550,01 Euro pro Ticket inklusive: ein Sitzplatz auf der Osttribüne (A-Rang), eine Auswahl an alkoholfreien und alkoholischen Getränken sowie an kalten und warmen Speisen plus ein Parkticket. Zum Vergleich: Ein mindestens gleichwertiges Ticket für ein Heimspiel des HSV kostet lediglich 357 Euro, aber das ist wohl der Unterschied zwischen Pop-Champions-League und Fußball-Zweitliga.
HSV bot Business Seats für Taylor-Swift-Konzert im Hamburger Volksparkstadion
Inzwischen sind diese Tickets vergriffen, aber es ist natürlich auch möglich, sich auf dem Ticket-Zweitmarkt umzusehen, und da kommt vor allem Ebay ins Spiel. Hier finden sich aktuell jede Menge Angebote auf ein „Vorkaufsrecht“. Gemeint ist damit, dass jemand, der sein Ticket regulär erworben hat, dieses nun über die Fansale-Seite des Vorverkaufsmultis Eventim für eine Gebühr von 11 Euro weitergibt. Allerdings ist es mit diesen 11 Euro nicht getan, denn die Weitergabe wird vom Kartenbesitzer auf Ebay auktioniert. Wer am Ende den Zuschlag bekommt, erhält einen für 48 Stunden gültigen Fansale-Link, mit dem das Ticket offiziell übertragen wird.
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Den großen Gewinn macht dabei der Verkäufer. Derzeit werden Sofortkauf-Preise zwischen 489 Euro (Originalpreis: 181 Euro) und 1700 Euro (VIP-Ticket, Originalpreis: 700 Euro) aufgerufen. Auffällig ist, dass es sich in der Regel nicht um Schwarzmarktprofis, sondern um private Gelegenheitsverkäufer handelt, die bei Ebay nur wenig aktiv sind, aber die aktuelle Taylor-Swift-Hysterie nutzen wollen, um sich ohne großen Aufwand etwas dazuzuverdienen.
Auch professionelle Schwarzhändler werden bei Taylor Swift aktiv
Immerhin wird hier der Verkauf am Ende über eine offizielle Seite (Eventim/Fansale) abgewickelt. Ganz anders sieht es da aus, wenn über professionelle Schwarzhändler wie Viagogo gekauft wird. Hier gibt es jede Menge versteckte Kosten: Für ein Ticket zu 600 Euro (Originalpreis: 240 Euro) werden noch 150 Euro für Mehrwertsteuer und Buchung sowie eine Bearbeitungsgebühr von ca. 100 Euro fällig. Und es gibt ein großes Risiko, denn ob mit bei Viagogo gekauften Tickets überhaupt Einlass gewährt wird, ist zumindest fraglich. Bei der Bruce-Springsteen-Tour im vergangenen Sommer stellten sich viele dieser Karten jedenfalls als ungültig heraus und abgesehen vom finanziellen Schaden war die Enttäuschung der Fans natürlich riesengroß.
Ein Tipp, wenn Geld eben doch eine Rolle spielt: Die Weihnachtsgeschenk-Idee abhaken und bis ein paar Tage vor dem ersten Konzert warten. Dann sind in der Regel wieder viele Karten auf der Eventim-Seite fansale.de zu Normalpreisen zu haben, weil von zweimal 50.000 Besuchern natürlich immer eine ganze Reihe kurzfristig krank oder anderweitig verhindert sind. Da werden dann auch liebende Ehemänner und verzweifelte Mütter fündig.