Hamburg. Kollaps droht: Aus Ärger über Gesundheitspolitik des Bundes legen Mediziner Protesttag ein. Wann er stattfindet und was geplant ist.

Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der Hansestadt sehen die medizinische Versorgung der Hamburgerinnen und Hamburger in Gefahr – und funken SOS. Wenn die Bundesregierung ihre Gesundheitspolitik nicht ändere, drohten verkürzte Sprechstundenzeiten, längere Wartezeiten für die Patienten, Aufnahmestopps und Praxisschließungen.

Aus diesem Grund sollen viele Praxen in Hamburg am 2. Oktober geschlossen bleiben. Offiziell veranstaltet die Kassenärztliche Vereinigung an diesem Tag für die Mediziner und ihre Praxisteams eine Online-Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Der Notfall in der Praxis – die Praxis als Notfall“, bei der es um die Gesundheitspolitik der Bundesregierung und ihre Auswirkungen geht. Zur Teilnahme sind alle Praxisteams aufgerufen.

Gesundheitspolitik: Praxen in Hamburg am 2. Oktober geschlossen

Die Praxen blieben entsprechend geschlossen, kündigte John Afful, Vorstandsvorsitzender der KV Hamburg, am Freitag an. Ein offizieller Streik ist den Praxisärzten verboten. Die medizinische Notfallversorgung wird an diesem Tag sichergestellt.

Die Ärztinnen und Ärzte wollen mit dem bundesweiten Protesttag unter dem Hashtag #PraxenKollaps auf ihre prekäre Situation und die Folgen für die Bevölkerung aufmerksam machen. Sie fordern von der Bundesregierung eine tragfähige Finanzierung ihrer Arbeit, die Abschaffung der Budgetierung, die durch eine Vergütung der tatsächlichen Leistungen ersetzt werden soll, sowie gleiche Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen. Auch müsse Bürokratie abgebaut und die Digitalisierung viel stärker als bisher vorangetrieben werden.