Hamburg. Größtes Sportbusiness-Event Europas: Anfang 2024 gastiert erstmals Spobis in der Stadt – mit einem Wert von 31,9 Millionen Euro.

Es war ja klar, dass es das nicht gewesen sein konnte. Gastgeber Marco Klewenhagen und Andy Grote saßen am Freitagvormittag auf einer Bühne in der Handelskammer, um mit überschwänglichen Worten von Hamburgs Coup zu berichten, dass zukünftig Europas größtes Sportbusiness-EventSpobis“ in die Hansestadt kommt, als die Festtagsstimmung jäh unterbrochen wurde. „Achtung, Feueralarm“, meldete sich eine elektronische Stimme aus dem Lautsprecher, die alle Anwesenden bat, die Handelskammer unverzüglich zu verlassen.

Klewenhagen nahm es wenige Minuten später nach der Rückkehr mit Humor: „Zehn von zehn Witzen in den vergangenen Minuten lauteten: Der will sich doch nur das Buffet sparen.“ Bevor es aber doch noch was zu essen gab, vollendeten Spobis-Chef Klewenhagen und Grote zunächst ihre Präsentation – flankiert von Basketballlegende Dirk Nowitzki, Liverpools Trainer Jürgen Klopp, Ski-Ass Felix Neureuther und dem Hamburger Football-Coach Patrick Esume. Sie alle schickten eine Videogrußbotschaft mit dem Tenor: Toll, dass Hamburg im kommenden Jahr erstmals den Spobis veranstalten wird.

Coup für Hamburg: Sportmesse hat gigantische Reichweite

Nach zehn Jahren in München und 13 Jahren in Düsseldorf wird die Sport-Wirtschafts-Messe am 31. Januar und 1. Februar 2024 im CCH ausgerichtet – und bleibt vertraglich auch mindestens bis 2029 in Hamburg. Und die Zahlen dieses Großevents beeindrucken: 4000 Teilnehmer, mehr als 90 Partner, mehr als 40 Aussteller, mehr als 200 Redner, über 80 Stunden Programm auf über zehn Bühnen.

Die aus Hamburger Sicht wichtigsten Kennwerte lauten allerdings: 1,1 Milliarde Reichweite, was einem Mediaäquivalenzwert von rund 31,9 Millionen Euro entspricht. Das ist die Summe, die man bezahlen müsste, um die entsprechende Reichweite zu generieren. Und das dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum sich die Hansestadt, die sich ja selbst Active City nennt, diese Marketing-Partnerschaft eingegangen ist. Der Preis für die Spobis 2024: 350.000 Euro.

Senator Grote freute sich über seinen Coup

„Die Spobis Conference als Europas größtes Sportbusiness-Event ist für uns ein idealer Partner, um die Sichtbarkeit und Präsenz des Sports weiter zu erhöhen und eine Plattform für Begegnung, Austausch und Innovation zu schaffen“, sagte Sportsenator Grote, der seine Freude über den Coup nicht verbergen wollte. „Gemeinsam bringen wir verschiedenste Akteure aus Sport und Sportwirtschaft unter einem Dach zusammen und setzen neue Impulse.“

Spobis-Chef Klewenhagen nannte gleich vier Gründe, warum er mit der Branchenmesse aus Düsseldorf in die Heimatstadt wechselt: „Erstens der Standortvorteil: Wir sind hier in Hamburg mit unserem Unternehmen und unserem ganzen Team zu Hause. Wir sind davon überzeugt, dass wir von hier aus eine Stadt dann auch ganzjährig viel besser mitnehmen und begeistern können“, sagte er.

„Zweitens die Infrastruktur, die uns das neu umgebaute CCH ermöglicht. Architektonisch und innovativ ist das CCH ein topmodernes Gebäude, das zu den führenden Messestandorten in Europa zählt. Drittens der politische Wille, den vor allem Senator Andy Grote verkörperte. Er bringt glaubhaft rüber, dass die Stadt Hamburg etwas im Sport bewegen will. Uns wurde das Gefühl gegeben, dass wir mit Hamburg einen Partner haben, mit dem man etwas bewegen kann. Und viertens: die Attraktivität der Stadt Hamburg als solche.“

CCH wird Heimat der Spobis in den kommenden fünf Jahren

Ende Januar dürfte die Sportpromidichte rund um das CCH förmlich explodieren. Es gibt kaum einen Sportstar, der nicht schon mal als Speaker beim Spobis geladen war. „Wenn eine Veranstaltung sich über 20 Jahre immer wieder bestätigt, zeigt das die Erfolgsgeschichte“, lobte beispielsweise der frühere DFB-Manager Oliver Bierhoff. Und Klewenhagen sagte, dass beim letzten Düsseldorf-Spobis aus jedem Fußball-Bundesligaclub die Geschäftsführung oder der Vorstand präsent war.

Im Januar definitiv dabei sein wird auch Reinhold Beckmann. Der ARD-Journalist war auch am Freitag in der Handelskammer und konnte – noch vor dem Feueralarm – die gute Nachricht überbringen, dass auch sein Verein Nestwerk e.V., ein Verein für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Stadtteilen, vom Standortwechsel der Spobis profitieren wird. „Wir werden gemeinsam ein paar schöne Dinge auf den Weg bringen“, sagte Beckmann, der selbst schon häufiger beim Spobis zu Gast war.

Von einem Speaker, also Redner, erlaubtet sich Klewenhagen, der auch Herausgeber und Chefredakteur des Fachmagazin „Sponsors“ ist, dann aber doch noch zu träumen: Tennislegende Roger Federer. Der Schweizer war bislang noch nie beim Spobis – und würde mit einer Hamburg-Zusage wohl endgültig für echte Alarmstimmung bei den Organisatoren sorgen.