Hamburg. Die meisten Polizeieinsatze gab es im Hauptbahnhof. Doch auch zu anderen Bahnhöfen müssen Ordnungshüter häufig ausrücken.

Auch nach den Berichten des Abendblatts über die Zustände rund um Hamburgs zentralen Verkehrsknotenpunkt überraschen diese Zahlen nicht: Vor allem rund um den Hauptbahnhof gibt es besonders viele Polizeieinsätze. Das hat die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU ergeben.

Sie zeigt aber auch, welche anderen U- und S-Bahnhöfe besonders gefährlich sind. Insgesamt registrierte die Polizei Hamburg im ersten Halbjahr 2023 an den S- und U-Bahnhöfen der Stadt sowie an den Zentralen Omnibusbahnhöfen (ZOB) 6584 Einsätze.

Polizei Hamburg: Das sind die gefährlichsten Bahnhöfe

Besonders oft war die Polizei an den U-Bahnhöfen im Einsatz. Darauf entfielen 3811 Fälle. Mit Abstand die meisten Einsätze, 693, gab es im Bereich der U-Bahn-Station im Hauptbahnhof. Es folgt der U-Bahnhof Jungfernstieg in der City mit 164 Einsätzen. Auf Platz drei liegt der Bahnhof Lübecker Straße mit 140 Einsätzen. Es folgen die U-Bahnhofe Barmbek (13 Einsätze), Farmsen (129 Einsätze), Schlump (81 Einsätze) Billstedt (77 Einsätze), St. Pauli (73 Einsätze), und Sternschanze (52 Einsätze). Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Deutlich weniger Polizeieinsätze gab es im ersten Halbjahr 2023 an den S-Bahnhöfen Hamburgs. Hier liegt der Dammtor-Bahnhof mit 93 Einsätzen an der Spitze. Es folgt der S-Bahnhof Bergedorf mit 83 Einsätzen. Auf Platz drei liegen gleichauf die S-Bahnhöfe Reeperbahn und Sternschanze mit jeweils 75 Einsätzen. Schließlich kommen die S-Bahnhöfe Holstenstraße (68 Einsätze), Neugraben (67 Einsätze) Blankenese (65) Einsätze und Wilhelmsburg (52 Einsätze).

So viele Einsätze gab es an Zentralen Omnibusbahnhöfen (ZOB)

Geht es um den ZOB, ist der Hauptbahnhof wie bei den U-Bahnhöfen am stärksten belastet. Im ersten Halbjahr 2023 gab es am ZOB Hauptbahnhof 469 Polizeieinsätze. Auf Platz zwei liegt der ZOB Wandsbek Markt mit 146 Einsätzen, danach folgt der ZOB Altona mit 117 Einsätzen. Es schießen sich an die Busknotenpunkte in Harburg (102 Einsätze), Bergedorf (84 Einsätze), Billstedt (57 Einsätze), Niendorf Markt (42 Einsätze), Rahlstedt (38 Einsätze), Poppenbüttel (28 Einsätze) und Veddel (26 Einsätze).

Auch interessant

.
Von André Zand-Vakili, Insa Gall und Christoph Rybarczyk

Auch interessant

Auch interessant

Alarmierend ist die Zahl der Straftaten, die allein auf Bahnsteigen passierten. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 2393 Taten angezeigt. Das sind 206 mehr als im gesamten Jahr 2022. Wenn der Trend weiter anhält, dürfte sich die Zahl der Diebstähle 2023 im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.

Polizei Hamburg – mehr Körperverletzungen, mehr Sextaten, mehr Bedrohungen

Deutliche Steigerungen dürfte es auch bei den Körperverletzungen, bei den Rauschgiftdelikten – ein Kontrolldelikt – und bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und den Bedrohungen geben, wobei beide mit 13 und 31 Fällen im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zu anderen Delikten eher kleine Fallzahlen aufweisen.

Auch bei den „sonstigen“ Tatorten im Bereich von Bahnhöfen ist eine Steigerung zu erwarten. Waren es im vergangenen Jahr noch 6395 Fälle, die im gesamten Jahr zur Anzeige kamen, sind es im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits 4712 Fälle. Nahezu gleichauf bleibe bei gleichbleibender Entwicklung die Zahl der Gewaltdelikte, der Körperverletzungen oder der Sexualdelikte. Deutlich höher könnte die Zahl der Sachbeschädigungen ausfallen. Waren es im vergangenen Jahr insgesamt 204 Fälle, wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits 146 Sachbeschädigungen angezeigt.