Hamburg. Landesvorstand der Partei unterstützt Appell der Handelskammer. Fegebank: Hamburg sollte aus Klimaschutz einen Wettbewerbsvorteil ziehen.

Spätestens der Exzellenztitel für die Uni Hamburg hat gezeigt: Wissenschaft spielt in der Hansestadt mittlerweile eine sehr wichtige Rolle. Kooperationen zwischen Forschenden und Firmen nehmen zu. Um Hamburgs Stärken bestmöglich zu nutzen und dabei dem Klimaschutz zu helfen, müsse die Stadt aber viel mehr tun und „mutig investieren“, fordert der Vorstand der Hamburger Grünen in seinem Leitantrag „Zukunft der Wirtschaft in Hamburg“ für den Landesparteitag am kommenden Sonntag.

Hamburg sollte seine staatlichen Forschungseinrichtungen und die Forschung und Entwicklung in Unternehmen mit einer „Innovationsmilliarde“ unterstützen, um „Hightech made in Hamburg“ und neue Geschäftsfelder möglich zu machen. Im Blick hat der Grünen-Landesvorstand dabei etwa die Batteriewirtschaft in der Metropolregion und erneuerbare Energien, Vorhaben für eine bestenfalls „klimaneutrale“ Schiff- und Luftfahrt sowie für Infektionsforschung und Medikamentenentwicklung.

Hamburgs Grüne wollen für mehr stehen als Umweltschutz und Verkehrswende

Hamburgs Grüne wollen auch für Wirtschaft stehen – dieses Signal soll von dem 27-seitigen Antrag ausgehen, den der Vorstand um Landeschefin Maryam Blumenthal im Rahmen der parteiinternen „Planwerkstatt 2030“ erarbeitet hat. Blumenthal kandidiert am 24. Juni für eine weitere Amtszeit als Grünen-Landeschefin. An dem Antrag mitgewirkt hat Katharina Fegebank, die zur Bürgerschaftswahl 2025 erneut als grüne Spitzenkandidatin antreten könnte.

Klimaschutz und Verkehrswende als grüne Kernthemen werden nicht reichen, um Boden gutzumachen gegenüber der SPD, das weiß die Grünen-Spitze. Deshalb soll die Partei sich mehr als früher auch auf weiteren Feldern profilieren. Zum Beispiel Stadtentwicklung: Im Februar hatten Hamburgs Grüne ihr Konzept für Hamburg als „15-Minuten-Stadt“ verabschiedet. Sie würden es gerne einrichten, dass die Bürgerinnen und Bürger alles, was sie zum Leben benötigen – Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung, Freizeitangebote, Bildungsstätten – binnen einer Viertelstunde in der Stadt erreichen können.

Grüne greifen Vorschlag der Hamburger Handelskammer auf

Mit ihrer Unterstützung für eine „Hamburger Innovationsmilliarde“ folgt der Grünen-Landesvorstand einer Forderung der Handelskammer. Deren Präses Norbert Aust hatte Ende 2022 erklärt, die Hansestadt treibe zwar Zukunftstechnologien voran, müsse aber Forschung und Entwicklung in jenen Bereichen, die Hamburg stark vertrete, genauer fördern.

Den Ansatz der Grünen dabei beschreibt Katharina Fegebank so: „Wir müssen Wohlstand, Wertschöpfung und die Entwicklung von Technologien im Kampf gegen den Klimawandel viel stärker zusammendenken und daraus einen Wettbewerbsvorteil für Hamburg ziehen. Dafür müssen Wirtschaft und Politik eng zusammenarbeiten.“