Hamburg. Olaf Scholz war 13 Jahre lang Landesvorsitzender der Hamburger SPD – jetzt kehrt er als Kanzler auf einem Parteitag zurück.
Bis zuletzt galt es als gut gehütetes Geheimnis: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besucht überraschend den Landesparteitag der Hamburger SPD, der im Bürgerhaus Wilhelmsburg am heutigen Sonnabend beginnt. Die Schweigsamkeit der Genossen vorab galt vor allem der Sicherheit des prominenten Gastes.
Scholz kehrt erstmals als Kanzler an seine alte Hamburger Wirkungsstätte zurück. Erwartet wird ein Grußwort des Regierungschefs an die Delegierten des Parteikonvents.
Überraschender Besuch: Olaf Scholz beim SPD-Landesparteitag in Hamburg
Der in Hamburg aufgewachsene Sozialdemokrat war nicht nur von 2011 bis 2018 Erster Bürgermeister im Stadtstaat. Insgesamt 13 Jahre stand er an der Spitze der Hamburger SPD: von 2000 bis 2004 und von 2009 bis 2018. Mit anderen Worten: Die meisten der Delegierten des Landesparteitages dürfte Scholz persönlich kennen.
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Angesichts der Querelen in der Ampel-Koalition, mit denen der Kanzler täglich zu tun hat, erwartet ihn in Wilhelmsburg eine Art Heimspiel. Scholz nimmt am Abend an einer Veranstaltung der „Zeit“ teil, da bot sich ein Abstecher zum Parteikonvent offensichtlich an.
Besuch in Hamburg: Für Olaf Scholz ist Auftritt ein Heimspiel
Die Sozialdemokraten wollen auf dem außerordentlichen Parteitag eine Fülle von Anträgen beraten. Zwei Vorlagen – von den Jusos und vom SPD-Distrikt Neugraben-Fischbek – fordern die von der Hamburger SPD bislang strikt abgelehnte Wiedereinführung der Stadtbahn. Es war ausgerechnet Olaf Scholz, der als Erster Bürgermeister 2011 ein konsequentes Nein seiner Partei zu diesem Verkehrsträger durchgesetzt hatte. Scholz schob stattdessen den Bau der komplett neuen U-Bahn-Linie U5 und ein Busbeschleunigungsprogramm an.