Hamburg. Großanlagen werden kaum genutzt, Fahrradhäuschen fast nicht mehr genehmigt. Nun verfolgt der Senat eine neue Idee.

Die großen Fahrradgaragen wie an der Kellinghusenstraße standen zuletzt zu weiten Teilen leer – die beliebten kleinen Fahrradhäuschen in den Wohngebieten aber werden in Hamburg kaum noch gebaut. Das hat jetzt eine Kleine Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Richard Seelmaecker ergeben.

Derzeit gibt es demnach 433 solcher Fahrradhäuschen, in denen Anwohner ihre Räder sicher abstellen können – im vergangenen Jahr allerdings wurde lediglich ein weiteres Häuschen genehmigt, und zwar in Hamburg Nord. In anderen Bezirken wurden die Anträge zur Errichtung dieser Unterstellmöglichkeiten durchweg abgelehnt.

Verkehr Hamburg: Fahrradparkhäuser kaum ausgelastet

Das passe nicht zu der Ankündigung von SPD und Grünen, den Fahrradverkehr verbessern zu wollen, moniert CDU-Verkehrspolitiker Seelmaecker. „Der Bedarf ist hier enorm. Die Auslastung der großen Fahrradparkhäuser hingegen ist ernüchternd, allen voran das ehemalige grüne Prestigeobjekt an der Kellinghusenstraße, welches gerade einmal eine Auslastung von 18 Prozent aufweist“, so Seelmaecker mit Blick auf die Senatsantwort.

„Und dabei reden wir von Zahlen aus den Sommermonaten, im Winter dürften diese noch weiter absinken. Auch andere größere Fahrradabstellanlagen weisen nur eine geringe Auslastung auf.“ Die großen Fahrradparkhäuser seien „bei den Nutzern schlicht unbeliebt“, so das Fazit des CDU-Politikers. „Lokales Abstellen wird hingegen nicht ermöglicht. Gleichzeitig werden kleine, dezentrale und in der Nähe der Nutzer befindliche Fahrradhäuschen nicht genehmigt.“

Die CDU fordere daher nun „für Hamburgs Quartiere günstige und vor allem lokale Parkmöglichkeiten für Fahrräder“, sagte Seelmaecker. „Dazu zählen vor allem die von SPD und Grünen nicht mehr genehmigten, klassischen Fahrradhäuschen. Es muss außerdem Gewerbetreibenden ermöglicht werden, auch für Mitarbeiter Fahrradhäuschen am Betriebssitz und auf öffentlichem Grund zu errichten.“ Dies ist bisher nicht möglich.

Hamburger Senat plant Minigaragen für Fahrräder

Vom kommenden Jahr an will der Senat nach eigenen Angaben ein neues Angebot zum Abstellen von Fahrrädern testen. „Das Pilotprojekt zur Erprobung neuer Typen soll im Jahr 2023 beginnen. Grundsätzlich sollen dabei Fahrradkleingaragen mit vier bis fünf Stellplätzen und ebenerdiger Einstellung verschiedener Hersteller erprobt werden“, schreibt der Senat in seiner Antwort auf die CDU-Anfrage.

„Dabei soll es sich um Einheiten handeln, die auch für Standorte mit geringer Platzsituation geeignet sind.“ Bis Jahresende sollen demnach Standorte für die Erprobung der neuen Kleingaragen feststehen.