Hamburg. Der 47-Jährige konnte sich allerdings erst im zweiten Wahlgang als Direktkandidat für den Wahlkreis Mitte durchsetzen.

Der Chef des Bezirksamtes Hamburg-Mitte, Falko Droßmann, ist von der SPD Mitte zu ihrem Direktkandidaten für die Bundestagswahl im September gewählt worden. Bei einer Online-Abstimmung am Sonnabendvormittag votierten im zweiten Wahlgang 39 der 71 Wahlkreisvertreter (rund 55 Prozent) für den 47-Jährigen. Damit setzte Droßmann sich gegen Meryem Dagmar Celikkol durch, auf die rund 45 Prozent der Stimmen entfielen.

Im ersten Wahlgang hatte Droßmann nicht die nötige Mehrheit erhalten. Der dritte Bewerber, Mahmut Cinar, zog seine Bewerbung zurück, sodass im zweiten Wahlgang nur noch Celikkol und Droßmann antraten. Das vorläufige Ergebnis muss bis zum 10. Mai noch offiziell per Briefwahl bestätigt werden. Er habe nicht den Eindruck, dass es ihm an Rückhalt fehle, sagte Droßmann auf Abendblatt-Nachfrage am Sonnabend. „Die Partei steht hinter mir.“ Nach einem langen Wettstreit mit etlichen sehr guten Bewerberinnen und Bewerbern sei er sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis.

Der Nachfolger von Johannes Kahrs will gegen Altersarmut kämpfen

Droßmann tritt die Nachfolge von Johannes Kahrs als Direktkandidat der SPD Mitte an, der im Mai 2020 im Streit um das Amt des Wehrbeauftragten von allen politischen Ämtern zurückgetreten war. Es sei das Ziel, den Wahlkreis auch weiterhin direkt zu gewinnen, sagte der Kreisvorsitzende der SPD Hamburg-Mitte, Hansjörg Schmidt, am Sonnabend. „Mit Falko Droßmann haben wir eine sehr bekannte und in Hamburg-Mitte beliebte Persönlichkeit.“ Dieser werde den Wahlkreis „mit Bravour erobern“.

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Im Bundestag würde er sich vor allem sozialpolitisch engagieren, sagte Droßmann. Im Wahlkreis Hamburg-Mitte gebe es viel zu tun, insbesondere für bessere Wohn- und Lebensbedingungen von Menschen, die in wirtschaftlich benachteiligten Stadtteilen leben. Er wolle auch gegen Altersarmut kämpfen, sagte der Oberstleutnant der Luftwaffe, dessen Dienstverhältnis als Berufssoldat seit seiner Arbeit als Bezirksamtschef ruht.

Für die zwei Monate vor der Bundestagswahl will Droßmann Urlaub nehmen, um sich voll auf den Wahlkampf konzentrieren zu können. Seine Amtszeit als Bezirksamtsleiter würde vier Monate nach der Bundestagswahl enden.