Hamburg. Hamburger Liberale wählen Ex-Fraktionschef auf Platz eins ihrer Liste zur Bundestagswahl. Frühere Juli-Chefin Ria Schröder wird zweite.
Comeback geglückt: Michael Kruse ist zurück auf der politischen Bühne. Der frühere Co-Chef der ehemaligen FDP-Fraktion führt die Landesliste der Hamburger Liberalen zur Bundestagswahl im September an. Bei seiner Bewerbung um die Spitzenkandidatur erhielt der 37-Jährige am Sonnabend zwar schon im ersten Durchgang einer Online-Wahl mit 191 von 429 Stimmen das stärkste Votum – aber zur absoluten Mehrheit reichte es nicht.
Also musste er zur Stichwahl gegen Juli-Landeschef Carl Cevin-Key Coste antreten, der auf 89 Stimmen gekommen war. Die zweite Runde entschied Michael Kruse dann mit 272 von 412 abgegebenen Stimmen klar für sich – auf Coste entfielen 132 Stimmen, daneben gab es acht Nein-Stimmen.
Kruse, der als Geschäftsführer einer Beratungsfirma in Hamburg arbeitet, war nach der Bürgerschaftswahl im vergangenen Frühjahr abgetaucht; die FDP war damals an Fünfprozenthürde gescheitert und hatte den Wiedereinzug als Fraktion in das Landesparlament verpasst. Vor Kurzem verkündete Kruse dann überraschend via Twitter das „Ende seines politischen Sabbatjahrs“.
Auch Platz zwei der Liste war sehr umkämpft
Der frisch gekürte Spitzenkandidat will nicht nur in den Bundestag einziehen, sondern auch Chef des Hamburger FDP-Landesverbandes werden. Darüber werden die Mitglieder am Sonntag bei einem Online-Parteitag entscheiden. Die bisherige Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Katja Suding hatte im vergangenen Jahr ihren Rückzug aus der Politik angekündigt.
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In dem Rennen um die Spitzenkandidatur am Sonnabend angetreten waren auch Ria Schröder, ehemalige Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen (74 Stimmen) und der Hamburger FDP Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg (74 Stimmen). Sie entschieden sich anschließend um den Kampf um Platz zwei auf der Landesliste. Darum hatten sich zunächst nur Anna von Treuenfels-Frowein, derzeit FDP-Einzelkämpferin in der Bürgerschaft, und die Juristin Katalin Lehnhardt-Busche beworben.
Von Treuenfels-Frowein und Lehnhardt-Busche waren nach dem ersten Wahlgang allerdings raus. In die Stichwahl gingen dann Ria Schröder und Wieland Schinnenburg. Dabei machte die 29-jährige angehende Rechtsanwältin mit 181 von 352 abgegebenen Stimmen das Rennen; Wieland Schinnenburg musste sich mit 161 Stimmen geschlagen geben. Daneben gab es zehn Nein-Stimmen.