Hamburg. Konzept: Der Metronom soll auf der Güterstrecke direkt nach Wandsbek, Barmbek und in die City Nord fahren.

Mit zwei konkreten Vorschlägen zur Umlenkung von Zügen wollen die Grünen den Hauptbahnhof entlasten. „Wir haben die absurde Situation, dass der Zug aus Lüneburg am Hauptbahnhof hält, eine Weile das Gleis verstopft und wieder zurückfährt. Wir wollen, dass der Zug gleich weiter nach Pinneberg fährt“, sagte der stellvertretende Grünen-Landesvorsitzende Martin Bill.

Rund 300.000 Menschen pendeln jeden Tag in die Stadt, viele Bahnreisende steigen im Hauptbahnhof aus und müssen dann auf U-, S-Bahn oder Bus wechseln. Wenn der Zug aus Lüneburg über den Hauptbahnhof hinaus zum Beispiel in Richtung Diebsteich bis Pinneberg oder Elmshorn fährt, könnte ein Teil der Pendler schneller ihr Ziel erreichen.

Außerdem würde der Aufenthalt der Züge im Hauptbahnhof verkürzt werden, und die Züge könnten mit mehr Waggons fahren. Auch die niedersächsische SPD-CDU-Koalition und die Hamburger CDU haben sich für die Verlängerung der Züge über den Hauptbahnhof hinaus ausgesprochen.

Hauptbahnhof: SPD befürwortet Grünen-Vorstoß

Außerdem schlagen die Grünen vor, die Güterumgehungsbahn auch für den Personenverkehr zu nutzen. „Der Hauptbahnhof sollte ein Drehkreuz sein und kein Nadelöhr. Daher ist es sinnvoll zu prüfen, ob Metronomzüge den Bahnhof auf der Güterumgehungsbahn umfahren und die Passagiere direkt nach Wandsbek, Barmbek und in die City Nord bringen können“, sagte Bill.

Grünen-Politiker Martin Bill.
Grünen-Politiker Martin Bill. © Michael Rauhe | Michael Rauhe

„Wir befassen uns im Faktencheck zum Bau des Bahnhofs Diebsteich auch mit der Frage, wie das System Schiene in Hamburg insgesamt mehr Kapazität liefern kann. Hierbei kann die Güterumgehungsbahn von Eidelstedt über Lok­stedt, Barmbek, Wandsbek, Horn nach Rothenburgsort einen wesentlich stärkeren Beitrag leisten – und zwar nicht nur im Güterverkehr sondern auch im Personenverkehr“, sagte Finanzsenator An­dreas Dressel (SPD), der die Faktencheck-Runde moderiert.

Und weiter: „Es ist schön, dass die Grünen mit ihren aktuellen Überlegungen in diesem Prozess einen Beitrag leisten wollen.“