Hamburg. Hamburger Schülern ohne Abitur gelingt immer häufiger der direkte Übergang in eine Berufsausbildung.
Immer mehr Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss schaffen in Hamburg den direkten Übergang in eine Ausbildung. Nach den Sommerferien 2017 konnten 39,4 Prozent der 5040 Schulabgänger ohne Abitur direkt in eine berufliche Ausbildung wechseln. Im vergangenen Jahr lag die Übergangsquote noch bei 36,3 Prozent, vor fünf Jahren waren es lediglich rund 25 Prozent.
Der größte Teil der Schulabgänger nahm zum 1. August 2017 eine klassische duale Ausbildung auf – 28,3 Prozent. Weitere acht Prozent nahmen eine schulische Berufsausbildung auf. Darunter fallen Berufe wie medizinisch-technische Assistenz, sozialpädagogische Assistenz oder der Erzieherberuf. „Das ist ein guter, weil deutlich gesteigerter Wert, den wir aber noch weiter steigern wollen“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD).
Kein Schüler soll durchs Netz fallen
Die größte Gruppe mit 42,5 Prozent bilden die Schulabgänger, die das Angebot der neu geschaffenen Dualisierten Ausbildungsvorbereitung (AvDual) mit einem hohen Anteil an Betriebspraktika nutzen. Dieser Weg gilt aus Sicht des Senators ebenfalls als erfolgreich. Von den Jugendlichen, die 2016 mit AvDual starteten, haben 48,5 Prozent ein Jahr später einen Ausbildungsplatz gefunden oder eine Beschäftigung aufgenommen.
Seit 2012 kümmert sich die Schulbehörde um den Verbleib jedes Schülers, der nach der zehnten Klasse die Schule verlässt. Ziel ist, dass niemand beim Thema Ausbildung durch das Netz fällt. Von den 5040 Schulabgängern dieses Jahres aus Stadtteil- und Sonderschulen ist lediglich bei fünf Schülern nicht bekannt, wo sich derzeit aufhalten und was sie machen.
Bei 18 Prozent der Schulabgänger konnte der weitere Weg außerhalb der schulischen und betrieblichen Angebote geklärt werden. Dazu zählen Auslandsaufenthalte, Bundeswehr, Bundesfreiwilligenjahr oder die Beratung durch die Jugendberufsagentur, falls es sich um nicht mehr schulpflichtige junge Menschen handelt.