Hamburg. Im Herbst findet die erste Open-Air-Übertragung aus dem Konzerthaus statt. Finanzierung aus Kulturtaxe wurde abgelehnt.

Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen: Weil der Ansturm auf die Elbphilharmonie nur noch vom Frust all derer, die keine Eintrittskarte ergattern können, übertroffen wird, sollen nun vereinzelt Konzerte auf öffentlichen Plätzen in Hamburg übertragen werden – live und open air.

Am Mittwoch preschte ­zunächst die CDU-Fraktion in der Bürgerschaft mit einem Antrag vor: Er könne sich vorstellen, in den nächsten beiden Spielzeiten jeweils mindestens zwei Konzerte an einem zentralen, öffentlichen Ort auf Leinwand live zu übertragen, erklärte CDU-Kulturexperte Dietrich Wersich: „Andere Städte und Festivals machen das schon vor. Die Übertragung schafft ein öffentliches Konzerterlebnis und kann die Identifikation der Hamburger mit der Elbphilharmonie noch weiter erhöhen.“

Erster Termin für Open-Air-Übertragung ist schon fix

Obwohl das inhaltlich weitgehend auf Sympathie traf, lehnte die rot-grüne Mehrheit im Parlament den Antrag ­jedoch ab – weil solche Events ohnehin geplant seien. „Die Hamburg Musik GmbH plant zusammen mit Sponsoren regelmäßig Übertragungen von Konzerten auf dem Platz der Deutschen Einheit“, sagte Isabella Vértes-Schütter (SPD). „Das kommt also!“

Kultursenator Carsten Brosda (SPD) präzisierte, dass die erste Open-Air-Konzertübertragung im September anlässlich der Cruise Days stattfinden solle. Auf dem Platz der Deutschen Einheit vor der Elbphilharmonie solle zunächst getestet werden, wie das Angebot angenommen wird. „Selbstverständlich“, so Brosda, könnten später auch Übertragungen auf andere Plätzen stattfinden. Eine Finanzierung solcher Events aus der Kultur- und Tourismustaxe, wie von der CDU gefordert, lehnte er ab: Die Mittel brauche man „ganz dringend“ für andere Kulturprojekte – gerade wegen der großen ­Dominanz der Elbphilharmonie.