Hamburg. Sind die neuen Radfahrstreifen der Grund für weniger Unfälle in Hamburg? Politiker fordern noch mehr Tempo-30-Zonen.
Die Grünen in der Bürgerschaft sehen sich in ihrer Förderung des Radverkehrs jetzt durch die neue Unfallstatistik bestätigt. Wie aus der Senatsantwort auf eine Anfrage des verkehrspolitischen Sprechers der Grünen, Martin Bill, hervorgeht, sank demnach die Anzahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung von 2014 auf 2015 geringfügig um rund ein Prozent (3274 auf 3242). Vor allem aber die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Radfahrer ist deutlich gesunken. Laut Statistik von elf auf zwei.
Als wichtigen Grund für diese rückläufigen Zahlen nennt der Grünen-Politiker den Umstand, dass in Hamburg Radfahrer immer häufiger innerhalb von neuen Radfahrstreifen auf der Fahrbahn – und nicht auf Radwegen unterwegs sind, wo sie von Autofahrern schlecht beim Abbiegen gesehen würden. Tatsächlich sieht laut Senatsantwort auch die Polizei einen positiven Einfluss der neuen Radfahrstreifen auf die Unfallstatistik.
Radfahren in der Langen Reihe sicherer
Hamburg auf dem Weg zur Fahrradstadt – das war am Montag auch Thema einer kurzen Radtour, zu der die Grünen im Bezirk Mitte und in der Bürgerschaft den verkehrspolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, eingeladen hatten. Dabei steuerte die Gruppe verschiedene Punkte im Bezirk Mitte an. Station unter anderem war der Radweg am östlichen Ufer der Außenalster. Dort fordern die Grünen eine Verbreiterung von Rad- und Fußweg auf Kosten der Fahrbahn, die an dieser Stelle weiter Richtung Osten verschwenkt werden sollte.
Station der Grünen-Radtour war auch die Lange Reihe in St. Georg, die jüngst für das Busbeschleunigungsprogramm umgebaut worden war. Durch Mittelinseln habe sich der Autoverkehr dort derart verlangsamt, so dass das Radfahren sicherer geworden sei, hieß es. Das Beispiel zeige, dass weitere Tempo-30-Bereiche folgen müssten, sagte Grünen-Politiker Gastel. Auf Bundesebene forderten die Grünen daher, dass Kommunen auch auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen künftig solche Tempo-Reduzierungen umfangreich ausweisen können.