Die Hamburger Linken haben am Donnerstag die Olympia-Pläne der Hansestadt erneut abgelehnt. Im 40-seitigen Wahlprogramm der Partei steht Armutsbekämpfung an oberster Stelle.
Hamburg. Die Linke hat am Donnerstag ihr Nein zu den aktuellen Olympia-Plänen Hamburgs bekräftigt. Die Ablehnung ist ein wichtiger Teil ihrer Kampagne zur Bürgerschaftswahl am 15. Februar.
Die Partei hat in Hamburg eine tiefe soziale Spaltung ausgemacht. „Die Linke findet sich mit den kapitalistischen Verhältnissen nicht ab, sondern will sie überwinden“, heißt es im 40-seitigen Wahlprogramm. Das sei auch für diejenigen vernünftig, denen es besser gehe. Umfragen zufolge könnte die Linke ihr letztes Wahlergebnis von 6,4 Prozent leicht verbessern.
Armutsbekämpfung steht an oberster Stelle im Linke-Wahlprogramm. 235.000 Menschen in Hamburg seien auf öffentliche Transferleistungen angewiesen, jedes vierte Kind lebe in Armut. Der Arbeitsmarkt brauche daher öffentlich finanzierte Beschäftigung – die sei unabhängig von der Konjunktur und gebe den Menschen stabile Perspektiven. Bis zu 50.000 Stellen seien auf diesem Weg möglich.
Als einzige Partei aus der Bürgerschaft lehnt die Linke die Olympia-Pläne klar ab. Kosten und Risiken einer Bewerbung würden nicht transparent dargestellt. Der finanzpolitische Sprecher Norbert Hackbusch verglich das Vorgehen mit den Anfängen der Elbphilharmonie: „Das ist die gleiche Rausch-Politik wie damals.“ Die Linke schätzt die Kosten für die Olympischen Spiele auf mindestens 7,3 Milliarden Euro.
Stattdessen sollen Sportler öffentliche Turnhallen und Sportplätze kostenlos nutzen können. Außerdem soll Sport als Staatsziel in die Landesverfassung aufgenommen werden. Die Situation des Breitensports sei unbefriedigend, heißt es im Programm.