Wegen der Bauarbeiten am Elbtunnel ging es im Berufsverkehr in Richtung Norden am Montagmorgen nur schleppend voran. Der Verkehr stockte bis Fleestedt. Die Bauarbeiten dauern bis Mitte Juli.
Hamburg. Während der erwartete Stau nach dem Start der Bauarbeiten am Elbtunnel am Sonntag noch ausblieb, brauchten Pendler am Montagmorgen im Berufsverkehr Geduld und starke Nerven. Der Verkehr stockte in Richtung Norden vor dem Elbtunnel auf etwa 16 Kilometern bis Fleestedt, wie ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale mitteilte. An Montagen gebe es in der Regel noch mehr Verkehr als an anderen Werktagen, weil dann auch Wochenendfahrer dazukämen, so der Sprecher. Auch auf den Zufahrtswegen in Moorburg und Waltershof ging es nur langsam voran.
Seit der Nacht zu Sonntag ist die erste Röhre des Elbtunnels wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Hier sind Richtung Süden drie Fahrstreifen frei, Richtung Norden nur zwei. In Richtung Süden fließe der Verkehr, so der Sprecher.
Täglich passieren rund 140.000 Fahrzeuge den Tunnel, der die wichtigste Nord-Süd-Verbindung darstellt.
Die Verkehrsbehörde erachtet die Baumaßnahmen als notwendig, weil die stark befahrenen Straßen durch das hohe Verkehrsaufkommen und die harten Winter stark in Mitleidenschaft geraten sind. Die vierte Röhre weise sogar derartig gravierende Mängel auf, dass sie komplett saniert werden muss. Der Belag halte den Sicherheitsanforderungen nicht mehr stand, da die letzte Erneuerung bereits zehn Jahre zurückliege. Die Baukosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro werden vom Bund übernommen.
Fertigstellung vor Beginn der Sommerferien
Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord), kritisierte die im Vorfeld geschürte Angst vor Verkehrsbehinderungen. „Eine störungsfreie Baustelle gibt es nicht. Es kann aber nicht angehen, dass einzelne Arbeitgeber, Landräte und Politiker diese Mammutarbeit miesmachen, bevor sie überhaupt begonnen hat“.
Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) hält die Reparatur des Elbtunnels angesichts der in diesem Jahr beginnenen Ausbauarbeiten der Autobahn zwischen dem Elbtunnel und dem Bordeholmer Dreieck für unabdingbar. Diese würden ungeachtet aller Vorkehrungen Auswirkungen auf den Verkehr haben, sagte Horch. „Umso wichtiger ist es, dass der Elbtunnel vorher in einen optimalen Zustand versetzt und zu den Hauptverkehrszeiten in allen vier Röhren befahrbar ist.“ Der Termin sei so gewählt, dass zum Start der Sommerferien im Wesentlichen alles erledigt ist, sagte Horch.
Auch Uwe Polkaehn ist sich sicher, dass sich die Unannehmlichkeiten für die Hamburger Autofahrer lohnen werden: „Am Ende hat der gesamte Norden ganz viel von dieser Baumaßnahme“. Die Fertigstellung ist für den 11. Juli geplant. An den verkehrsträchtigen Tagen zu Ostern und Pfingsten werden alle vier Röhren für den Verkehr offen gehalten.