Hamburgs Schulsenator duldet keine islam-extremistischen Umtriebe an Bildungseinrichtungen. In entsprechenden Fällen will er künftig konsequent reagieren.
Hamburg. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat wegen islamistisch extremistischer Umtriebe von Jugendlichen an rund fünf der 400 Schulen der Hansestadt mit Folgen gedroht. „Wir gehen da bis zur letzten Konsequenz: Wenn Schülerinnen und Schüler sich dort nicht benehmen, dann werden sie auch der Schule verweisen“, sagte er am Freitag.
Laut Behörde hatten Jugendliche in Billstedt Mitschüler wegen deren angeblich nicht islamkonformer Kleidung beschimpft oder Mädchen diskriminiert. Zudem waren sie im Unterricht mit politischen Parolen aufgefallen oder hatten sich als Gruppe auf dem Schulhof zu einem lautstarken Gebet versammelt. Rabe betonte jedoch: „Zu Gewaltübergriffen ist es in diesem Zusammenhang nicht gekommen.“
Mobbing und Propaganda
In den letzten Tagen war eine Reihe von Fällen bekannt geworden, in denen Salafisten an mehreren Hamburger Schulen Anhänger werben. Mädchen werden massiv unter Druck gesetzt, wenn sie kein Kopftuch tragen. Mobbing und Gewaltandrohungen von jungen radikalen Muslimen gibt es, offenbar auch gegen Lehrer. Mädchen gehen nicht zum Schwimmunterricht.
In Freundschaftsbüchern findet sich salafistische Propaganda. Mütter fordern Gebetsmöglichkeiten in Schulräumen, Schüler versammeln sich provokativ zum Gruppengebet in der Schule. Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung beschreibt die Fälle in einem Papier mit dem Titel: Religiös gefärbte Konfliktlagen an Hamburger Schulen.
Die CDU-Fraktion hatte Rabe daraufhin aufgefordert, das nicht öffentliche Papier den Schulexperten der Bürgerschaft zur Verfügung zu stellen, damit der Schulausschuss über den Umgang mit diesem Problem beraten kann. „Wir wünschen uns ein Klima religiöser Toleranz an Hamburgs Schulen und unterstützen auch die Weiterentwicklung des Hamburger Religionsunterrichts. Für Salafisten und Islamisten jedoch ist kein Platz an Hamburger Schulen“, sagte die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Karin Prien.