Im Juli soll die Finkenwerder Straße fertig sein - Kosten- und Zeitplan werden eingehalten. Verzögerungen allenfalls noch durch harten Winter.

Hamburg. Der Bau der Ortsumgehung Finkenwerder kommt offenbar gut voran. So kündigte jetzt die städtische Realisierungsgesellschaft (ReGe) ein konkretes Datum an, wann die Straße für den Verkehr freigegeben werden könnte. "Wir peilen den 31. Juli im nächsten Jahr an", so ReGe-Sprecher Björn Mahrzahn. Verzögerungen könnten sich allenfalls noch durch einen harten Winter ergeben. Anders als bei dem anderen großen ReGe-Projekt, der Elbphilharmonie , bleiben die Planer beim Bau der Straße auch im Kostenrahmen. Für die 5,5 Kilometer lange Fahrbahn zwischen Finkenwerder und Neuenfelde sowie dem umfangreichen Grundstücksankauf waren 2009 rund 57 Millionen Euro kalkuliert worden. "Wir bekommen da wohl eine Punktlandung hin", so der ReGe-Sprecher. Ein wichtiger Meilenstein bis zur Eröffnung sei zudem bereits in der nächsten Woche erreicht: Dann soll der östliche Kreuzungsknoten zu der neuen Umgehung fertiggestellt sein. Im Westen nahe dem Airbuswerk ist die Kreuzung bereits seit Längerem fertig, der Asphalt endet aber nach einigen Metern in einer Baustraße und vor großen Baustellenschildern.

Vor Ort auf Finkenwerder stößt der Zeitplan der ReGe auf Wohlwollen. "Das läuft jetzt endlich ganz wunderbar", sagt der Finkenwerder CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Heiko Hecht. Allerdings ist die Forderung nach einer Umgehung auch schon sehr alt. 1973 gab es im Ortsausschuss Finkenwerder das erste Mal einen Antrag zum Bau einer Umgehungsstraße, weil die schmale Durchfahrt durch den alten Ortskern schon damals überlastet schien. Zumal sich der Zuliefer- und Berufsverkehr zum wachsenden Airbuswerk mehr und mehr vergrößerte.

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Immer wieder gab es Planungsansätze, immer wieder auch Streit mit dem benachbarten Bezirk Harburg um die richtige Linienführung. Zuletzt stoppte 2005 ein Bündnis von Obstbauern den Bau mit einer Klage - ihre Flächen wurden für die Straße benötigt. 2009 einigte sich die ReGe schließlich nach langen Verhandlungsrunden mit fast 40 betroffenen Grundeigentümern und Pächtern und vereinbarte den Kauf oder Tausch der Grundstücke.

Aber auch wenn im Juli 2012 nun die Umgehungsstraße eröffnet wird, müssen noch weitere "Begleitprojekte" folgen, fordert CDU-Politiker Hecht. So müsse beispielsweise die Ortsdurchfahrt rechtzeitig als Hauptverkehrsstraße entwidmet und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen dort geplant werden, damit der Durchgangsverkehr auch wirklich aus dem Ort verschwindet. Hecht: "Diese Planung muss nun ebenfalls zügig umgesetzt werden - Juli, das ist ja eigentlich schon so gut wie morgen."