Bildungsministerin kritisiert die geplante Abschaffung der Schreibschrift an Hamburger Grundschulen. Entwicklung der eigenen Schrift sei etwas Kostbares.

Berlin/Hamburg. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat sich gegen die Einführung einer vereinfachenden Grundschrift anstelle der bisherigen Schreibschrift ausgesprochen. In einem Interview mit der "Bild am Sonntag“ sagte Schavan zu einem entsprechenden Vorhaben an Hamburger Schulen: "Gerade im Zeitalter von PC und iPad ist die Entwicklung einer persönlichen Schreibschrift etwas Kostbares.“

Nicht gelten lassen will die Ministerin das Argument der Befürworter der Grundschrift, dadurch werde es Schülern vereinfacht, schreiben zu lernen: "Kinder möchten gefordert werden, wollen eigene Wege erkunden. Gerade für Kinder ist nicht immer gut, was leicht fällt, sondern vor allem, was interessant ist.“

Ihre eigene Handschrift wertet Schavan als Ausdruck ihrer Persönlichkeit und nennt sie "nicht schlecht". Schavan weiter: "Eben eigen, wie ich bin. Und auch heute gratuliere ich nicht per SMS, sondern mit handgeschriebenen Briefen auf schönem Papier."

+++ Leserreaktionen zu einem Ende der Schreibschrift +++

Die Hamburger Schulbehörde hatte entschieden, dass an Grundschulen statt der klassischen Schreibschrift künftig auch die Grundschrift unterrichtet werden kann. An wie vielen der rund 220 Hamburger Grundschulen ab diesem Schuljahr nur noch die Grundschrift - und damit tatsächlich keine klassische Schreibschrift mehr - unterrichtet wird, entscheiden die Schulen per Lehrerkonferenz. Die dort getroffene Regelung gilt dann immer für die ganze Schule, nicht nur für einzelne Klassen. (dapd/abendblatt.de)