Die städtische Gesellschaft wollte eigentlich Reklame für die Hamburg-WG machen, eines ihrer aktuellen Projekte. Unverständnis im Rathaus.

Hamburg. "5000 Fans auf Facebook = 5000 Astra am Elbstrand" - so warb Hamburg Marketing bis gestern drei Tage lang bei Facebook für eine für den 4. August geplante öffentliche Freibier-Party. Die städtische Gesellschaft wollte damit Reklame für die Hamburg-WG machen, eines ihrer aktuellen Projekte. Gestern Nachmittag sagte Hamburg Marketing die Fete dann ab.

"Die Gründe dafür sind der unerwartet hohe Zuspruch und die zwischenzeitlich aufgekommene Frage, ob die Aktion ein angemessenes Werbeinstrument darstellt", sagte Geschäftsführer Thorsten Kausch. Er verwies auf die "nicht zu kalkulierenden Risiken".

Im Rathaus herrschte nach Abendblatt-Informationen allgemeines Unverständnis über den Vorgang. Antje Möller, innenpolitische Sprecherin der GAL, nannte die Aktion auf Anfrage "womöglich fahrlässig". Erleichterung gab es dann über die Party-Absage. "Diese Entscheidung ist richtig", sagte der stellvertretende Senatssprecher Jörg Schmoll.

Dass eine städtische Gesellschaft mit Freibier via Facebook zu einer Party einlädt, erscheint in der Tat unglaublich angesichts der Vorgeschichte. Bekanntlich war eine solche Feier Anfang Juni in Bramfeld völlig aus dem Ruder gelaufen. Damals sorgte die Fete der 16-jährigen Thessa für Chaos und deutschlandweites Aufsehen: Das Mädchen hatte den Termin bei Facebook - allerdings versehentlich - für jedermann sichtbar eingetragen, mehr als 1000 Jugendliche folgten der Einladung und lösten einen Großeinsatz der Hamburger Polizei aus.